Landesminister: Migranten sollten in sozialen Netzwerken deutsch schreiben

Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister fordert ein härteres Vorgehen gegen Straftaten und Hetze im Internet. Außerdem plädiert er für eine Deutschpflicht in sozialen Netzen. Auch Gewaltspiele sollten unter die Lupe genommen werden.

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Jugendliche Facebook

(Bild: dpa, Jens Wolf/Archiv)

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  • dpa

Migranten in Deutschland sollten aus Sicht von Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) in sozialen Netzwerken auf Deutsch schreiben. "Wer in unserem Land lebt, sollte in der Landessprache kommunizieren. Das gilt auch für soziale Medien", sagte der Minister dem Mannheimer Morgen. Er wolle mit seiner Forderung verhindern, dass der innertürkische Konflikt in Deutschland über das Internet weiter angeheizt werde, ergänzte eine Ministeriumssprecherin die Aussage gegenüber der dpa. "Was öffentlich zu lesen ist, das sollte auf Deutsch zu lesen sein."

Der Minister sieht dem Bericht zufolge Nachholbedarf bei muslimischen Familien. "Sie müssen gezielt sensibilisiert werden. Muslimische Bürger bewegen sich im Internet häufig nur innerhalb der türkischen Community." Manche Eltern schauten zu wenig darauf, was ihre Kinder online machten. Deshalb sollen seiner Ansicht nach auch Schulen Kurs zur Medienerziehung für Eltern anbieten. Gerade bei türkischstämmigen Eltern sei eine intensive Medienbildung nötig. Auch sogenannte Gewaltspiele will der Minister demnach unter die Lupe nehmen: "Wenn Forschungen zeigen, dass tatsächlich solche Spiele zum Risiko werden, muss über ein Verbot ernsthaft gesprochen werden. Es geht um die Sicherheit und die Zukunft unserer Kinder."

Wie die Zeitung weiter schreibt, warnt dagegen mit Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft vor politischem Aktionismus. Gleichzeitig habe er aber eigene Forderungen, denn – so Wendt – "vielmehr wäre wichtig, dass die Datenschutzbestimmungen gelockert werden". Nur dann könnten sich Polizei, Staatsanwaltschaft und Sozialbehörden über auffällige Jugendliche austauschen. In eine andere Richtung denke dagegen die Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Doro Moritz. Sie wünscht sich demnach eine deutliche Erhöhung der Zahl der Schulpsychologen, um sofort mit auffälligen Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. (mho)