Laserprojektion: Osram holt den Phaser raus
Statt Hochdrucklampen: Osram verkauft nun auch Laser-Lichtquellen an Projektoren-Hersteller. Der erste Beamer mit "Phaser"-Technik soll bereits Ende diesen Jahres auf den Markt kommen.
Das deutsche Leuchtmittel-Unternehmen Osram hat eine Laser-Lichtquelle für Projektoren entwickelt, die viermal so lange durchhalten soll wie konventionelle Hochdrucklampen – 20.000 Stunden verspricht der Hersteller. Außerdem enthält sie kein Quecksilber und strahlt direkt nach dem Einschalten mit voller Helligkeit. Erste Projektoren mit der "Phaser"-Technik (von "Phosphor" und "Laser") sollen Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Den Namen des ersten Phaser-Kunden will Osram allerdings noch nicht verraten.
Die Osram-Technik nutzt ausschließlich blaue Laser-Dioden, die anderen Grundfarben werden mit einem Farbrad erzeugt, das mit grünen, roten und gelben Leuchtstoff-Segmenten beschichtet ist. Dieses Leuchtstoff-Rad ersetzt bei DLP-Projektoren das konventionelle Farbrad mit farbigen Glassegmenten. Die Farben werden bei beiden Techniken nacheinander erzeugt, das Problem mit den berüchtigten DLP-Farbblitzern löst also auch Osrams Phaser nicht.
Laser werden bereits seit einigen Jahren in Projektor-Lichtquellen eingesetzt – zuerst in Kombination mit Leuchtdioden (zum Beispiel bei Casios Hybrid-Technik), später dann pur (zum Beispiel von BenQ). Osrams Technik kommt also ein wenig verspätet; dafür verspricht der Hersteller aber bessere Leuchtdichte, größeren Farbraum und kleinere Baugrößen als die Konkurrenz. Zumindest mit Leuchtstoffen kennt Osram sich gut aus: Das 1909 in Berlin gegründete Unternehmen stellt seit Jahrzehnten unterschiedlichste Leuchtstofflampen her und hat auf dem Gebiet deshalb viel Erfahrung.
Entwickelt wurde die Phaser-Technik in Berlin, die Laserdioden kommen aus Regensburg, die Leuchtstoffe werden im Osram-Werk in SchwabmĂĽnchen (bei Augsburg) hergestellt. Im chinesischen Kunshan sollen die Module ab August zusammengebaut werden. (jkj)