Licht per Ethernet
Redwood Systems schließt LED-Beleuchtungsanlagen mittels Netzwerkkabeln an und schafft so einen Rückkanal für Sensoren.
Eine neuartige LED-Beleuchtungsanlage setzt auf Netzwerkverkabelung statt normaler Elektroleitungen, um die Dioden mit Strom zu versorgen. Das System, das vom Start-up Redwood Systems aus dem kalifornischen Fremont entwickelt wurde, erlaubt es dadurch, die Anschlusskabel gleichzeitig zur Datenübertragung zu nutzen – um beispielsweise Informationen von Sensoren, die auf den Lichtelementen sitzen, an einen zentralen Server zu senden. Die Technik soll ungefähr genauso viel kosten wie ein konventionelles LED-Beleuchtungssystem. Da sich jedoch jede einzelne Lampe im Gebäude überwachen und kontrollieren lässt, kann sich eine Energieersparnis von bis zu 80 Prozent ergeben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Leuchtdioden gelten bereits jetzt als besonders effiziente und langlebige Beleuchtungsart. Sie laufen mit schwachem Gleichstrom, was allerdings bedingt, dass jedes Lichtelement über einen eigenen Transformator verfügen muss, der den Wechselstrom aus der Stromleitung umwandelt. Redwood Systems geht ganz anders vor: Hier wird der Gleichstrom an zentraler Stelle erzeugt und über die Netzwerkkabel an die LEDs geschickt. Allein diese Zentralisierung reduziere den Energieverbrauch um 10 bis 20 Prozent, sagt Marketingchef Jeremy Stieglitz, der mit einem Verkaufsstart noch in diesem Sommer rechnet.
Über die Verkabelung ergibt sich zudem ein Rückkanal: Jedes Lichtelement lässt sich deshalb mit einem billigen Sensorblock ausrüsten, der die Optimierung des Lichtniveaus zulässt und sicherstellt, dass die LEDs stets effizient arbeiten. Solche Messfühler können detaillierte Informationen über das aktuelle Temperaturniveau sammeln oder ermitteln, wo sich Menschen gerade im Gebäude befinden. Stark verteuern soll sich das Redwood-System dadurch nicht – Netzwerkverbindungen zur Datenübertragung und Stromversorgung sind ja in den meisten Gebäuden bereits vorhanden.
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(bsc)