Lieferengpässe bei Elektronikteilen aus Japan
Bei Produkten wie Kameras, Handys, Laptops oder LCD-Fernsehern, die auf Komponenten aus Japan angewiesen sind oder dort gefertigt werden, seien wegen der Erdbebenfolgen ab Ende April merkliche Einschränkungen im Sortiment zu erwarten, heißt es.
Fünf Wochen nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan bekommen Verbraucher in Deutschland die Folgen von Produktionsausfällen zu spüren. Bei Produkten wie Kameras, Handys, Laptops oder LCD-Fernsehern, die auf Komponenten aus Japan angewiesen sind oder in dem Land gefertigt werden, seien ab Ende April merkliche Einschränkungen im Sortiment zu erwarten, schreibt die Financial Times Deutschland. Dies sei das Ergebnis einer Umfrage bei Herstellern und Händlern. Auf noch längere Wartezeiten müssten sich Käufer von japanischen Autos einstellen.
"Einige unserer Industriepartner haben angekündigt, dass es zeitversetzt zu Lieferverzögerungen kommen könnte, da sie einzelne Komponenten für die Produkte aus Japan beziehen", sagte eine Sprecherin von Europas größter Elektronikmarktkette Media-Saturn. "Elektronikkomponenten wie die, deren Produktion durch die Katastrophe in Japan behindert ist, werden für eine Vielzahl von Produktkategorien verwendet."
So gibt es Problem beim Kamera- und Elektronikhersteller Canon. "Canon muss wegen der zeitweiligen Stromabschaltung und der erschwerten Beschaffung von Rohstoffen und Hilfsgütern weiterhin Produktionsanpassungen vornehmen", zitiert die Zeitung eine Firmensprecherin. Dies führe unter anderem zu Engpässen im Geschäft mit Großformatdruckern.
Auch der Elektronikkonzern Sony musste wegen des Bebens mehrere Fabriken stilllegen. Wegen der Probleme mit der Energieversorgung plant das Unternehmen im Sommer Produktionsunterbrechungen. Bislang könne man auf "umfangreiche Lagerbestände" zugreifen, so eine Sony-Sprecherin. "Potenzielle Lieferengpässe" gebe es wegen der Versorgung mit Rohstoffen und Komponenten. Die langfristigen Auswirkungen seien momentan nicht absehbar.
Ein Sprecher von Nissan sagte, ab Ende Mai werde es bei der Automarke "sicherlich Auswirkungen geben". Auch bei Toyota müssen Kunden, die einen Neuwagen bestellen, mit Verzögerungen rechnen. Wegen fehlender Zuliefererteile hatte Toyota auch die Produktion in den USA und in Europa gedrosselt. Der Autobauer hatte bei seinen Kunden um Verständnis geworben, dass derzeit nicht alle gewünschten Fahrzeuge verfügbar seien.
Unterdessen nahm Toyota in allen japanischen Produktionsstandorten wieder die Arbeit auf. Der Autobauer hatte am 14. März die Produktion einstellen müssen. In Folge der Katastrophe im Nordosten und Osten des Landes gibt es Engpässe bei der Belieferung durch Toyotas Teilehersteller, wovon auch die Produktion im Ausland beeinträchtigt ist. Bis auf Weiteres wird daher erst einmal nur mit etwa halber Auslastung produziert. Alle inländischen Werke würden zunächst bis zum 3. Juni arbeiten, danach werde man neu entscheiden. (jk)