LulzSec: Britische Hacker bekennen sich schuldig

Der britische Hacker Ryan Ackroyd und ein weiteres Mitglied der Hackergruppe LulzSec haben sich erstmals schuldig bekannt. Damit steht einer Verurteilung der vier britischen Mitglieder der Hackergruppe LulzSec nichts mehr im Wege.

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Von
  • Gerald Himmelein

Drei Mitglieder der Hacker-Gruppe LulzSec haben sich vor einem britischen Gericht für schuldig bekannt. Sie gestanden, gemeinsam Angriffe auf fremde Websites geplant und durchgeführt zu haben. Zu den Zielen gehörten auch diverse Strafverfolgungsbehörden einschließlich des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA und der britischen Strafverfolgungsbehörde SOCA (Serious Organised Crime Agency).

Vor zwei Jahren waren die spektakulären Aktionen der Hackergruppe LulzSec in aller Munde. Die Gruppe war unter anderem in die die Webserver des Filmstudios Sony Pictures, des Fernsehsenders PBS und der Sicherheitsorganisation InfraGard eingedrungen, hatte dort jeweils Anwenderdaten ausgespäht und diese dann mit ziemlichem Tamtam im Netz veröffentlicht. Mitglieder der Gruppe hatten auch das Sicherheitsunternehmen HBGary ausgespäht – kurz nachdem deren Geschäftsführer angekündigt hatte, die Identitäten diverser Anonymous-Aktivisten offenzulegen.

LulzSec löste sich im Juli 2011 öffentlich auf. Damit war die Geschichte der Hackergruppe aber noch lange nicht zuende. Im März 2012 verhafteten Polizisten sechs der mutmaßlichen LulzSec-Hacker in England, Irland und den USA. Schon 2011 hatte das FBI ein führendes Mitglied der Gruppe überführt, den 28-jährigen New Yorker Hector Xavier Monsegur ("Sabu"). In den Folgemonaten hatte Sabu als Informant gearbeitet, was zur Verhaftung anderer Mitglieder der Gruppe führte. Von den acht unter der LulzSec-Flagge segelnden Hackern ist nur noch einer unbekannt – "Avunit" hatte sich frühzeitig abgeseilt.

Vier LulzSec-Mitglieder wurden in Großbritannien verhaftet: Ryan Ackroyd (Kayla), Mustafa Al-Bassam (Tflow), Ryan Cleary (viraL) und Jake Davis (Topiary). Der 26-jährige Ackroyd galt als einer der begabteren Hacker der Gruppe; er hatte sich selbst seinen Komplizen gegenüber als 16-jähriges Mädchen ausgegeben. Der 18-jährige Al-Bassam war zum Zeitpunkt seiner Verhaftung noch minderjährig.

Cleary und Davis hatten bereits im Juni 2012 ihre Teilnahme an diversen Lulzsec-Aktivitäten gestanden. Zu diesem Zeitpunkt hatten Ackroyd und Al-Bassam noch auf unschuldig plädiert. Nun erklärte Ackroyd sich zumindest in einem Punkt der Anklage für schuldig.

Hector Xavier Monsegur sollte ursprünglich im August 2012 verurteilt werden. Das FBI bewirkte jedoch einen sechsmonatigen Aufschub bis zum 22. Februar. Zu diesem Termin wurde die Urteilsverkündung aber abermals verschoben – diesmal auf den 23. August 2013. Die Urteilsverkündung für die vier britischen Hacker soll am 14. Mai stattfinden. (ghi)