Marktforscher: 2013 kommt die Wende auf dem Handymarkt
In diesem Jahr werden nach Einschätzung von Marktforschern erstmals mehr Smartphones verkauft als Einfachhandys. Wachstum gibt es vor allem in den Schwellenländern.
Marktforscher erwarten, dass 2013 weltweit erstmals mehr Smartphones als Einfachhandys verkauft werden. Bis 2017 sollen nach Schätzungen von IDC rund zwei Drittel der weltweit verkauften Mobiltelefone Smartphones sein. Diese Entwicklung werde gestützt von preisgünstigeren Geräten, die dem Smartphone auch in Schwellenländern zum Durchbruch verhelfen, teilte IDC am Montag mit.
2013 dürften 918,6 Millionen Smartphones verkauft werden, rechnet IDC. Damit werde der Anteil der Smartphones am Gesamtmarkt erstmals über die 50-Prozent-Marke steigen (50,1 Prozent). Bis Ende 2017 soll der Smartphone-Absatz dann noch einmal deutlich auf 1,5 Milliarden Geräte steigen und einen Gesamtmarktanteil von "knapp über zwei Drittel" erreichen.
Bisher habe das Smartphone-Geschäft vor allem von der Nachfrage in den westlichen Industrieländern gelebt, heißt es bei IDC weiter. Angesichts fallender Preise und mit neuen Geräten in der Einsteiger- und Mittelklasse werde sich der Fokus aber auf neue Märkte verschieben. In Ländern wie Brasilien, China und Indien gebe es eine breite Mittelschicht, die für Smartphones bereit seien.
China soll dabei eine zentrale Rolle spielen. Den Berechnungen von IDC zufolge werden in diesem Jahr etwas über 300 Millionen Smartphones an Kunden in China verkauft, was einem knappen Drittel des gesamten Smartphone-Markts entspricht. Ende 2017 sollen in China über 450 Millionen Geräte verkauft werden.
Globaler Smartphone-Markt 2013 – 2017 | |||||
2013 | 2017 | ||||
Absatz | Marktanteil | Absatz | Marktanteil | Absatz +/- | |
1. China | 301,2 Mio. | 32,8 % | 457,9 Mio. | 30,2 % | + 52,0 % |
2. USA | 137,5 Mio. | 15,0 % | 183,0 Mio. | 12,1 % | + 33,1 % |
3. GroĂźbritannien | 35,5 Mio. | 3,9 % | 47,5 Mio. | 3,1 % | + 33,8 % |
4. Japan | 35,2 Mio. | 3,8 % | 37,7 Mio. | 2,5 % | + 7,1 % |
5. Brasilien | 28,9 Mio. | 3,1 % | 66,3 Mio. | 4,4 % | + 129,4 % |
6. Indien | 27,0 Mio. | 3,0 % | 155,6 Mio. | 10,3 % | + 459,7 % |
Andere | 352,5 Mio. | 38,4 % | 568,1 Mio. | 37,5 % | + 61,2 % |
Summe | 918,6 Mio. | 100,0 % | 1.516,1 Mio. | 100,0 % | + 65,0 % |
Quelle: IDC-Prognose, März 2013 |
Während sich der ganz große Boom in China schon wieder leicht abschwächt, steht Indien vor dem Smartphone-Urknall. IDC schätzt, dass auf dem Subkontinent in diesem Jahr knapp 28 Millionen Smartphones verkauft werden. Ende 2017 sollen das schon über 150 Millionen sein, was einem Weltmarktanteil von 10 Prozent entspricht. Auch Brasilien wird seine Marktanteile steigern können, die Kurve verläuft hier aber weniger steil.
Den wachsenden Märkten der Schwellenländer stehen schrumpfende Marktanteile der Industrieländer gegenüber. So wird der Anteil des US-Marktes am Gesamtvolumen laut der IDC-Prognose bis 2017 von 15 auf 12 Prozent abnehmen. Großbritannien und Japan werden demnach bis 2017 von Indien und Brasilien als dritt- und viertgrößter Smartphone-Markt abgelöst. (vbr)