Marktforscher: E-Book-Reader schon wieder am Ende
US-Marktforscher erwarten, dass in diesem Jahr deutlich weniger E-Book-Reader verkauft werden als noch 2011. Angesichts düsterer Prognosen sagen sie bereits das Ende der reinen Lesegeräte voraus - vor allem wegen der multifunktionalen Tablet-Konkurrenz.
In diesem Jahr werden weltweit 14,9 Millionen E-Book-Reader verkauft, 36 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von iSuppli in einem Bericht. Darin sagen sie auch für die kommenden Jahre einen weiteren massiven Einbruch der Verkaufszahlen von E-Book-Readern voraus, auf rund 7,1 Millionen Geräte im Jahr 2016. Demnach hätten die E-Reader 2011 mit 23,2 Millionen verkauften Geräten bereits ihren absoluten Höhepunkt erreicht und stünden nun vor ihrem Ende.
Die Marktforscher erläutern, dass diese Entwicklung selbst in der schnelllebigen Technikbranche beispiellos sei. Sie würde aber auch beweisen, dass Geräte mit nur einem Verwendungszweck erbarmungslos durch Konkurrenzprodukte ersetzt werden, die wie die Tablets mehr als eine Funktion erfüllen. Vor ähnlichen Entwicklungen stünden derzeit Fotoapparate, MP3-Player und Navigationsgeräte, deren "Zeit an der Sonne" habe aber wesentlich länger angehalten.
Bei iSuppli geht man auch davon aus, dass die Hersteller ihre E-Book-Reader in Zukunft zum Herstellerpreis oder darunter verkaufen werden, um den Markt überhaupt am Leben zu erhalten. Ein Beispiel sei der jüngst angekündigte Beagle von Txtr. Amazon wiederum könne mögliche Verluste wegen eines niedrigen Preises des Kindle durch den Verkauf von Inhalten wettmachen. Auf diese Weise werde man E-Book-Reader vielleicht am Leben erhalten können, ihre Popularität werden sie aber nicht mehr wieder erlangen, so die Zusammenfassung. Ganz anders sieht das jedoch der Branchenverband Bitkom, der zumindest für Deutschland eine weitere Steigerung bei den Verkaufszahlen von E-Book-Readern im Jahr 2013 erwartet. (mho)