Maschine beurteilt Kreativität von Gemälden
Normalerweise beurteilen menschliche Experten, welche Werke besondere kunstgeschichtliche Bedeutung haben. Dank Methoden der Netzwerkforschung sind offenbar jetzt aber auch Computer recht gut darin.
- Sascha Mattke
Zwei Forscher der Rutgers University haben Fortschritte im maschinellen Sehen und Netzwerktheorie genutzt, um den Kreativitätsgrad vieler tausend alter Gemälde zu bestimmen. "In den meisten Fällen hebt der Algorithmus Kunstwerke heraus, die auch von Kunsthistorikern als besonders innovativ und einflussreich beschrieben werden", schreiben die Forscher in einem in einem Fachaufsatz, wie Technology Review berichtet.
In der Kunstgeschichte gibt es immer wieder Bilder, die sich deutlich von allem unterscheiden, was es vorher gab, und dann großen Einfluss auf spätere Werke hatten. Andere Gemälde, die mehr Ähnlichkeit mit früheren Werken zeigen, gelten als weniger kreativ, was üblicherweise von menschlichen Kunstexperten mit breitem Wissen beurteilt wird.
62.000 Gemälde als Basis
Für ihr Projekt nutzten Ahmed Elgammal und Babak Saleh eine Online-Datenbank von etwa 62.000 Gemälden. Diese wurden nach so genannten Klassemen analysiert – einfache visuelle Konzepte wie Farbe und Textur oder komplexere wie gehende Personen. Zur Bestimmung des Kreativitätsgrades untersuchten die Forscher dann, wann bestimmte Muster von Klassemen zum ersten Mal erschienen und wie sich sich später verbreiteten. Wie sich zeigte, ließ sich mit Hilfe von Methoden der Netzwerktheorie relativ leicht feststellen, welche Werke besonders kreativ waren und Einfluss auf spätere Gemälde hatten.
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(sma)