Cebit

Merkel-Phones wechseln auf Android

Sowohl T-Systems als auch Secusmart zeigen ihre für die Bundesregierung entwickelten Verschlüsselungsverfahren erstmals auf Android-Geräten. Bisher kamen Symbian und Windows Mobile zum Einsatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 95 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Was im vergangenen Jahr einige nur hinter vorgehaltener Hand munkelten, bestätigte sich auf der diesjährigen CeBIT: Die für den Behördeneinsatz entwickelten Smartphone-Verschlüsselungen von Secusmart (Halle 12/B29) und T-Systems (Halle 4/D26) gibt es nun auch für Android-Geräte.

Ursprünglich waren die Produkte für Windows Mobile (SiMKo von T-Systems) und Symbian (Secusmarts SecuSUITE) entwickelt worden. Beide Plattformen haben jedoch keine Zukunft mehr: Nokia setzt inzwischen auf Windows Phone und stellte die Symbian-Entwicklung ein. Secusmart hatte bereits im letzten Jahr eine Portierung seines Produkts auf BlackBerry-Geräte gezeigt.

Beide Anbieter präsentierten ihre Produkte auf der CeBIT auf einem Galaxy S2 von Samsung. Sie verschlüsseln sowohl Daten als auch VoIP-Gespräche. Für Letzeres kommt der vom BSI spezifizierte Standard SNS zum Einsatz. T-Systems stellt auf dem Smartphone vier virtuelle Abteilungen ("Compartments") bereit: Jeweils eine offene und eine gesicherte Android-Umgebung sowie ein Mini-BSD und einen Linux-Kern für Verschlüsselungsaufgaben.

Durch die beiden Android-Varianten sollen Kunden die Geräte sowohl privat als auch beruflich nutzen können. Secusmart will diese Möglichkeit auch bieten, setzt jedoch nicht auf Virtualisierung: "Wir werden eine Separierungstechnik haben, aber vermutlich keinen Separationskernel", erklärte Dr. Christoph Erdman, CTO des Unternehmens.

Die verschlüsselnden Smartphones hatte die Bundesregierung 2009 mit 21 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II angeschafft. Sie verwenden spezielle microSD-Karten, auf denen Zertifikate zur Identifikation und Schlüssel gespeichert sind. Da Apples iPhone keinen Kartenslot mitbringt, kommt es für diesen Einsatz nicht in Frage.

Anfangs war die Technik der verschiedenen Hersteller nicht interoperabel, was unter anderem zur Entwicklung des SNS-Standards durch das BSI führte. Außer Behörden sprechen die Anbieter auch Unternehmenskunden an, die Wert auf Vertraulichkeit der Kommunikation legen. (ck)