Militärprozess gegen Bradley Manning hat begonnen
Vor einem Militärgericht im US-Bundesstaat Maryland hat das Verfahren gegen den mutmaßlichen Wiklieaks-Informanten Bradley Manning begonnen. Insgesamt 22 Anklagepunkte wurden verlesen und für den schwersten droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Mit der Verlesung von 22 Anklagepunkten hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning begonnen. Der 24-Jährige schwieg zum Auftakt des Verfahrens vor dem Militärgericht in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland. Daher gab es neben der Verlesung nur eine Debatte, wann das Verfahren starten soll. Die Staatsanwaltschaft plädierte für den 8. August, Mannings Verteidiger für den 15. Juni.
Bereits nach Abschluss des Vorverfahrens hatte sich Mannings Verteidiger beschwert, dass das Verfahren gegen seinen Mandanten verschleppt wird. Dieser Vorwurf wurde bei der Verlesung der Anklage wiederholt. Manning sei jetzt 635 Tage in Haft und dadurch psychisch schwer geschädigt. Die Verteidigung Mannings wird vom Center for Constitutional Rights organisiert.
Unterstützung erfährt Manning außerdem durch das Bradley Manning Support Network. Nach der Verlesung der 22 Anklagepunkte hätte sich Bradley Manning für schuldig bekennen können, um eine mildere Haftstrafe zu erhalten. Er schwieg jedoch. Die Staatsanwaltschaft legte 4.828 Dokumente mit rund 402.000 Seiten vor und begründete die Anklage. Der wichtigste Vorwurf ist der der "Unterstützung des Feindes", der mit einer lebenslänglichen Haftstrafe geahndet wird.
Manning wird vorgeworfen, während seines Militäreinsatzes im Irak über 700.000 geheime Dokumente an die Whistleblower-Plattform Wikileaks weitergeleitet zu haben. Dies bestreiten seine Verteidiger nicht direkt. Sie machen geltend, dass Manning mit schwersten psychischen Störungen gar nicht zum Einsatz hätte kommen dürfen. In der Voruntersuchung schlugen sie deshalb eine Strafmilderung auf 30 Jahre Haft vor. Das Auftaktplädoyer der Verteidiger soll am 15. März stattfinden. (mho)