Millionenförderung für Forschungsreaktor

Die Forschungsminister der EU-Mitgliedstaaten und assoziierter Länder haben gemeinsam mit der Europäischen Kommission den Bau von drei neuen Energieforschungseinrichtungen bekannt gegeben. Darunter ist auch ein Reaktor, in dem Atommüll behandelt werden soll.

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Die Forschungsminister der EU-Mitgliedstaaten und assoziierter Länder haben am Montag gemeinsam mit der Europäischen Kommission den Bau von drei Energieforschungseinrichtungen bekannt gegeben. Der größte Teil der dafür eingeplanten Gesamtinvestitionen von 1,2 Milliarden Euro fällt an den Bau eines unterkritischen Forschungsreaktors für die Erforschung der so genannten Transmutation in Belgien. In dem Reaktor sollen langlebige und gefährliche Bestandteile von Atommüll in kurzlebige Isotope umgewandelt werden. Geplant sind ferner die Errichtung einer Forschungseinrichtung zur Windenergie in Dänemark und ein Institut für konzentrierte Solarenergie in Spanien.

Der belgische Forschungsreaktor MYRRHA in Mol wird voraussichtlich rund 960 Millionen Euro kosten. Er soll aus einem unterkritischen Reaktor und einer externen Neutronenquelle bestehen, die von einem Protonenbeschleuniger über eine so genannte Spallationsquelle mit schnellen Neutronen versorgt wird. Das ADS (Accelerator Driven System) wandelt ("transmutiert") Uran, Plutonium, Americium und Curium durch Neutroneneinfang in kurzlebige Isotope. Der detaillierte technische Entwurf für die Einrichtung soll bis 2014 vorliegen - bis 2024 soll die weltweit erste Testanlage dieser Art dann den Betrieb aufnehmen. (wst)