Mit Erfindungsgeist gegen Chinas Smogprobleme
Chinas Smog macht erfinderisch. Ein Entwickler will mit einer neuen Haube samt Sensorpanels verschmutzte Luft reinigen.
Der chinesischer Erfinder Xu Zongyan hat ein Anti-Smog-Headset entwickelt. Das Gerät wiegt rund 200 Gramm und kann seinem Entwickler zufolge auch stark verschmutzte Luft komplett reinigen, berichtet Technology Review. Man setzt es auf den Kopf wie ein Fernsprech-Gerät. Der Bügel wird jedoch nicht an die Lippen geführt, sondern unter die Nasenlöcher. Ein Prototyp existiert bereits.
Ein winziger Ventilator saugt die schmutzige Luft an. Die Feinstaubpartikel darin absorbiert ein elektrostatisches Feld. Sie landen in einem kleinen, ausspülbaren Behälter. Die Methode soll Filter überflüssig machen, die bei herkömmlicher Hepa (High Efficiency Particulate Airfilter)-Technik von Anti-Smog-Gesichtsmasken verwendet werden. Damit entfällt das Auswechseln oder ständige Waschen des Filters. Zudem sollen sich keine Keime mehr in der Nase festsetzen.
Die gereinigte Luft wird durch den Bügel in die Nase gepumpt. Ein Sensor misst die Atemfrequenz und reguliert die Zufuhr. So soll der Luftstrom angenehm sein und trotzdem "groß genug, um zu verhindern, dass Feinstaub seitlich zwischen Nase und Bügel eingeatmet wird", betont der 29-Jährige, der drei Jahre für eine Firma gearbeitet hat, die Luftreiniger produziert. Eine unabhängige Studie liegt jedoch nicht vor.
Das Gerät läuft über eine wiederaufladbare Batterie bis zu sieben Stunden. Ein Chip sammelt Daten über Standort und Luftqualität, die ein zweiter Sensor fortlaufend misst. Später sei auch ein Alarmsystem bei Atemmangel denkbar.
In China leiden insbesondere die Menschen in den Großstädten seit Jahren unter der hohen Smogbelastung. Grund sind der zunehmende Autoverkehr sowie die stärkere Energieproduktion, die immer noch zu großen Teilen auf Kohle basiert. (Marcel Grzanna) / (bsc)