Modem-Fehler bremst IPv6-Rollout bei Comcast
Der Kabelnetzbetreiber Comcast muss laut Medienberichten in Teilen seines Netzes IPv6 vorerst wieder abschalten. Der Grund sei ein IPv6-Fehler in einem Modem.
Der US-Kabelnetzbetreiber Comcast muss in Teilen seines Netzes IPv6 zeitweise wieder abschalten, berichten US-Medien. Grund sei ein Defekt des IPv6-Stacks respektive der Firmware in einem von Comcast vertriebenen Kabel-Modem von Netgear. Durch den Fehler gelangen offenbar einige Comcast-Kunden nicht mehr ins Internet. "Um den Internetzugang der betroffenen Comcast-Kunden sicherzustellen und Netgear mehr Zeit für die Fehlerbehebung zu geben, haben wir temporär und in Teilen unseres Netzes IPv6 abgeschaltet.", erläutert Comcast die Abschaltung gegenüber der US-Nachrichtenseite Multichannel.com. Comcast hatte erst Ende 2011 begonnen, sein Netz auf den gleichzeitigen Betrieb von IPv4 und IPv6 umzustellen (Dualstack).
Aufdeckt wurde der Fehler offenbar von Mike Demler, Blogger bei der kalifornischen EE Daily News: Am Comcast-Anschluss der Nachrichtenseite funktionierte das Netgear-Modem zwei Monate ohne Probleme, versagte jedoch am 22. März plötzlich seinen Dienst. Ein herbeigerufener Comcast-Techniker erklärte dann allerdings, dass "das Netgear-Modem CMD31T nicht für den Betrieb in Kalifornien ausgelegt sei". Die Geräte würden ausschließlich im Kabelnetz von Time Warner funktionieren, habe er gerade bei einem Meeting erfahren.
Daraufhin überprüfte Demler die Hersteller-Angaben: Im Datenblatt des Modems findet sich der Hinweis, dass das Gerät in den allermeisten US-Kabelnetzen arbeitet. Als einzige Ausnahme für den Betrieb des Modems nennt das Datenblatt allerdings das Kabel-Netz von Time Warner. Multichannel.com schreibt zudem, es gebe Hinweise darauf, dass sowohl Comcast als auch Netgear über den IPv6-Fehler des Modems seit Längerem Bescheid wüssten. (rek)