Mond-Rover: Chinas "Jadehase" beginnt erneut kritische Schlafphase
Die Nächte auf dem Mond sind lang und kalt. Nun schläft der chinesische Mond-Rover "Jadehase" wieder zwei Wochen lang, auch wenn die technischen Probleme nicht behoben sind. Die Wissenschaftler fürchten nun um das Fahrzeug.
Mit Beginn der 14-tägigen Mondnacht hat Chinas Mondfahrzeug "Jadehase" trotz ungelöster technischer Schwierigkeiten seine dritte Schlafphase begonnen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag meldete, suchen Wissenschaftler noch immer nach der Ursache der Kontrollprobleme. Sie befürchten, dass die extreme Kälte, die unter minus 180 Grad Celsius fallen kann, dem "Jadehasen" (Yutu) weiter zusetzen könnte.
Die technischen Probleme waren aufgetreten, bevor das Mondfahrzeug Ende Januar für seine zweite Mondnacht vorübergehend stillgelegt worden war. Später wurde das Fahrzeug als verloren gemeldet, "erwachte" aber nach Angaben eines Sprechers des Mondprogramms Mitte Februar wieder. Radar, Panoramakamera und Infrarot-Ausrüstung des Rovers seien funktionstüchtig, berichtete Xinhua nun am gestrigen Sonntag.
Die langen Mondnächte sind extrem kalt, weil der Erdbegleiter keine Atmosphäre hat. Da keine Sonnenstrahlen die abgewandte Seite des Erdbegleiters erreichen, können die Solarpanelen das Fahrzeug während dieser Zeit nicht mit Strom versorgen. Die erste Mondnacht zwischen dem 26. Dezember und 11. Januar war noch problemlos verlaufen.
Die Raumsonde "Chang'e 3" war am 15. Dezember auf dem Mond gelandet und hatte das Mondfahrzeug ausgesetzt. Damit wurde China nach den USA und der Sowjetunion die dritte Nation, die eine Mondlandung unternommen hat. Das Raumschiff ist nach einer Fee benannt, die einer chinesischen Legende zufolge auf dem Mond lebt. Dort leistet ihr ein "Jadehase" Gesellschaft. (mho)