Mt. Gox: Kraken soll bei Suche nach verschwundenen Bitcoins helfen

Noch immer ist nicht klar, wo die 850.000 Bitcoins der zusammengebrochenen Börse Mt. Gox geblieben sind. Nun soll das Team der Bitcoinbörse Kraken bei der Suche mithelfen, teilte der Insolvenzverwalter mit.

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Bitcoin

(Bild: dpa, Jens Kalaene/Archiv)

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Die in San Francisco beheimatete Bitcoinbörse Kraken soll die Abwicklung der insolventen Börse Mt. Gox unterstützen. Das wurde bei einem Gläubigertreffen am Mittwoch in Tokio bekanntgegeben. Das Kraken-Team solle nun unter anderem bei der Untersuchung helfen, wo die unter bislang ungeklärten Umständen verschwundenen 850.000 Bitcoins von Mt. Gox denn nun geblieben sind.

Der Insolvenzverwalter teilte mit, dass das Unternehmen nach Prüfung geeigneter Kandidaten als das zuverlässigste und kompetenteste ausgewählt wurde. In einem Blogbeitrag erklärte Kraken-CEO Jesse Powell: "Wir stellen unsere Ressourcen und unsere Expertise zur Verfügung, um den Schaden für die Gläubiger zu minimieren und das Vertrauen in die Bitcoin-Community wieder herzustellen."

Der ehemalige Mt-Gox-Chef Mark Karpeles hatte für den Bitcoinverlust unbekannte Täter verantwortlich gemacht, die sich über Ausnutzung der "Transaction Malleability“-Lücke der Guthaben bemächtigt haben sollen. Nicht wenige Beobachter sehen die Schuld aber bei der offenbar nachlässig geführten Börse selber. Laut Insolvenzverwalter haben die bisherigen Untersuchungen "bestimmte Probleme" ergeben – allerdings nennt die Mitteilung lediglich unvollständige Daten über Kundentransaktionen als Beispiel dafür.

Neben der Untersuchung solle das Kraken-Team auch bei der Prüfung und Auszahlung von Gläubigeransprüchen mithelfen. Falls der Insolvenzverwalter auf eine Auszahlung der Ansprüche in Bitcoin entscheidet, könnten Gläubiger zur Einrichtung eines Accounts bei Kraken aufgefordert werden. Bislang sind aber noch keine Entscheidungen darüber gefällt.

Die finanziellen Mittel in der Insolvenzmasse sollen sich laut Aufstellung auf derzeit 1,3 Milliarden Yen sowie rund 202.149 Bitcoins belaufen. Der Insolvenzverwalter betonte, dass Mt. Gox nicht unter Führung von Kraken wieder als Börse weitergeführt werde. Kraken habe lediglich für 30 Millionen Yen technisches Inventar des insolventen Unternehmens erworben.

Das nächste Gläubigertreffen solle im April 2015 stattfinden. Gläubiger sollen ihre Ansprüche bis Mai 2015 einreichen können. Ein bis zwei Monate vorher werde dann bekannt gegeben, welche Nachweise auf welche Weise vorzulegen sind. Die einstmals bedeutendste Bitcoin-Börse war Anfang 2014 nach anhaltenden Schwierigkeiten schließlich in die Insolvenz gegangen. (axk)