NASA-Sonde Juno hat Magnetosphäre des Jupiter erreicht

Kurz vor ihrem Eintritt in eine Umlaufbahn um den Jupiter hat die NASA-Sonde nun dessen Magnetosphäre erreicht. Die Umgebung der Sonde wird jetzt also bereits von dem Gasriesen dominiert. Der Übergang selbst hielt Überraschungen bereit.

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NASA-Sonde Juno hat Magnetosphäre des Jupiter erreicht

Künstlerische Darstellung Junos am Jupiter

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 2 Min.

Auf ihrem Weg zum Jupiter hat die NASA-Sonde Juno wenige Tage vor ihrer Ankunft die jovianische Magnetosphäre erreicht. Die Instrumente der Sonde haben die Veränderungen der Umgebung klar wahrgenommen, berichtet die NASA. Innerhalb der Magnetosphäre des Jupiter werden Teilchen im Raum nicht mehr vom Einfluss des interplanetaren Sonnenwinds dominiert, sondern von dem des Gasriesen. Kurz vor der Grenze der Magnetosphäre hatte Juno bereits den sogenannten Bow Shock überwunden. An dieser Bugwelle vor dem Planeten stauen sich quasi die interplanetaren Teilchen, die auf das Magnetfeld prallen. Beide Übergänge haben Junos Instrumente deutlich vernehmbar aufgezeichnet.

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Wie die Forscher erläutern, ist die jovianische Magnetosphäre nach der der Sonne das größte Objekt im Sonnensystem. Würde sie im sichtbaren Licht leuchten, erschiene sie an unserem Nachthimmel doppelt so groß wie der Vollmond. Die sich tränenförmig hinter den Jupiter erstreckende Struktur ist demnach insgesamt fünf Astronomische Einheiten lang, also fünf mal so lang wie die Entfernung zwischen Erde und Sonne. Außerhalb dieser Magnetosphäre habe sich in Junos Umgebung rund ein Teilchen pro Kubikzentimeter befunden, jetzt sei die Dichte ungefähr einhundert mal geringer. Erst in der Nähe des Jupiters werde sie sich wieder erhöhen.

Zwar sei der Übergang vom Einflussbereich des Sonnenwinds in das Magnetfeld in dieser Art erwartet worden, schreiben die Wissenschaftler. Aber er habe sich dann als unerwartet komplex herausgestellt mit ungewöhnlichen Messergebnissen von verschiedenen Instrumenten. Diese ungewöhnliche Grenze sei nun selbst Forschungsgegenstand, erklärt Barry Mauk vom Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory. Er beaufsichtigt das Jupiter Energetic-Particle Detector Instrument (JEDI) an Bord von Juno.

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(Bild: NASA)

Die Sonde selbst hat derweil ihre Steuerungsbefehle für den Eintritt in den Jupiter-Orbit erhalten, wie die NASA ebenfalls bekanntgab. Sobald die darin vorprogrammierte Sequenz eingeleitet wird, werden am 4. Juli die Triebwerke der Sonde für 35 Minuten aktiviert. Juno wird dabei im Autopilot fliegen und die Forscher auf der Erde können die Manöver lediglich beobachten und auswerten. Die Signallaufzeiten zum Jupiter betragen immerhin 48 Minuten, viel zu lange für einen manuellen Eingriff.

Juno war am 5. August 2011 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet. Den Jupiter soll sie nun bald aus einer polaren Umlaufbahn heraus erforschen. Die Wissenschaftler hoffen auf neue Erkenntnisse über Entstehung, Struktur, Atmosphäre, einen eventuellen festen Kern und eben die Magnetosphäre des Gasriesen.

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(mho)