NASA-Sonde New Horizons: Die lange Funkstille am Pluto

Am heutigen Dienstag wird sich die NASA-Sonde New Horizons bis auf wenige Tausend Kilometer dem Pluto nähern. Den wird sie erforschen und fotografieren, Zeit für Kommunikation mit der Bodenstation bleibt dabei nicht. Neue Bilder soll es trotzdem geben.

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Pluto

Pluto (re.) und Charon am 11. Juli

(Bild: NASA/JHUAPL/SWRI)

Lesezeit: 3 Min.
Pluto-Mission New Horizons

Fast zehn Jahre lang flog die NASA-Sonde New Horizons zum Pluto. Als erste Sonde überhaupt passiert sie den Zwergplaneten, um ihn aus der Nähe zu erforschen.

Die NASA-Sonde New Horizons ist nun nur noch wenige Stunden von ihrem Vorbeiflug am Pluto und seinen Monden entfernt. Kurz vor 14 Uhr MESZ wird sie sich dem Zwergplaneten bis auf rund 12.500 Kilometer nähern und gleichzeitig 28.800 Kilometer von seinem größten Mond Charon entfernt sein. Während des gesamten Manövers erforscht sie das Pluto-System und kann nicht mit der Erde kommunizieren. Weil die größte Richtantenne fest montiert ist, muss die ganze Sonde zur Erde gedreht werden, um mit der Bodenstation zu kommunizieren. Da keine Forschungszeit verloren gehen soll, ist solch ein Manöver während des Vorbeiflugs nicht vorgesehen.

Trotz dieser Funkstille während des Höhepunkts der Mission, werden noch rechtzeitig vorher neue Bilder des Pluto erwartet. New Horizons hat während seines Anflugs immer wieder Daten zur Erde gesendet, darunter auch aktuelle Bilder, die gleichzeitig zum großen Moment veröffentlicht werden sollen. Bereits ab 11.30 Uhr MESZ soll die Live-Berichterstattung bei NASA TV beginnen, die auch ins Internet gestreamt wird. Eine Pressekonferenz mit neuen Erkenntnissen und weiteren Bildern ist für 14 Uhr MESZ angesetzt. Um 3 Uhr MESZ am Mittwoch wird dann das programmierte Signal erwartet, mit dem New Horizons den erfolgreichen Vorbeiflug meldet. Daten und Bilder werden dabei aber nicht mitgesendet.

Pluto-Sonde New Horizons (67 Bilder)

Plutos Oberfläche
(Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute)

Einen detaillierten Zeitplan des Missionsablaufs gibt es beim Johns Hopkins Applied Physics Laboratory. Komprimierter und mit Fokus auf die Fotoübertragungen ist der Überblick über die bereits erfolgten und noch geplanten Kontakte von Emily Lakdawalla von der gemeinnützigen Planetary Society. Aufgeführt wird darin auch, wann Aufnahmen welcher Auflösung zu erwarten sind und was die kommenden Tage noch an Sehenswertem bereithalten. Denn die empfangenen Bilder werden nicht direkt ins Netz gestellt, sondern landen innerhalb von maximal 48 Stunden auf der Bilderseite der Mission.

Bis zum 20. Juli wird New Horizons demnach die – auch von der Öffentlichkeit – heiß ersehnten Bilder senden, bevor dann erst einmal Forschungsergebnisse dran sind und wochenlang keine Fotos folgen. Ab Mitte September sollen dann alle gesammelten Daten in komprimierter Form gesendet werden, bevor ab Mitte November die Übertragung der unkomprimierten Daten beginnt. Das werde aufgrund der geringen Übertragungsrate von 1 kbit/s ein Jahr dauern.

Im Juli wurden die Bilder des Pluto rasch detaillierter.

(Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute)

Auch wenn der Höhepunkt der Mission mit dem Vorbeiflug noch bevorsteht, haben die bereits übertragenen Fotos jede Menge Erkenntnisse geliefert. Auch weil seit Monaten jedes neue das jeweils bislang detaillierteste überhaupt war. Die jüngste damit gewonnene Erkenntnis betrifft die Größe des Zwergplaneten, die noch nicht genau bekannt war. Wie die NASA erklärt, hat Pluto einen Durchmesser von 2370 Kilometer und ist damit größer als bislang geschätzt. Damit ist Pluto das bislang größte bekannte Objekt jenseits der Bahn des Neptun und lässt den 2005 entdeckten Zwergplaneten Eris doch hinter sich.

Auch zu den 2005 entdeckten Plutomonden gibt es nun genaue Größenangaben. Nix hat demnach einen Durchmesser von rund 35 Kilometern, während Hydra auf rund 45 Kilometer kommt. Die erst 2011 und 2012 gefundenen Monde Kerberos und Styx müssen noch warten. Ihre Größe soll anhand der beim Vorbeiflug gesammelten Daten berechnet werden.

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