Nach Nacktbilder-Hack: 4chan will Copyright-Löschanfragen befolgen
Das berüchtigte Imageboard 4chan will Rechteinhabern jetzt ermöglichen, Löschanfragen für illegal gepostete Inhalte zu stellen. Beobachter sehen ein Zusammenhang zu den geleakten Promi-Nacktbilder, die zuerst auf 4chan geteilt wurden.
Das Imageboard 4chan hat angekündigt, künftig Löschanfragen gemäß der US-Urheberrechtsgesetzgebung des Digital Millennium Copyright Acts (DMCA) zu ermöglichen. Damit können Rechteinhaber verlangen, geschützte Inhalte zu entfernen, die illegal gepostet wurden.
Bislang wurden Urheberrechte auf der berüchtigten Seite mehr oder minder ignoriert. Allerdings verbleiben Inhalte im Regelfall nicht besonders lange auf 4chan: Da die verschiedene Bereiche des Imageboards nur eine begrenzte Anzahl an Seiten enthalten können, werden ältere und inaktive Threads ohne viel Federlesen gelöscht, worauf die Betreiber auch in ihren FAQs hinweisen. In besonders aktiven Subboards kann das schon nach wenigen Stunden passieren.
Beobachter sehen in dem Schritt eine Reaktion auf den aktuellen Skandal um die geleakten Nacktbildern zahlreicher weiblicher Prominenter, die Unbekannte aus deren iCloud-Konten kopieren konnten. Das FBI ermittelt bereits in dem Fall, die betroffene Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence kündigte an, jeden rechtlich zu belangen, der einschlägiges Material von ihr postet. Die Bilder sollen in 4chans "/b"-Board zum ersten Mal öffentlich geteilt worden sein, die Bezeichnung "The Fappening“ für den Skandal wurde dort wohl auch geprägt.
Ein Verbreitung der Nacktbilder dĂĽrfte mit solchen MaĂźnahmen allerdings nicht zu verhindern sein. Die wurden als Gesamtpaket ĂĽber Torrents inzwischen wohl ĂĽber eine Million Mal heruntergeladen, wie das Blog Torrentfreak schreibt. (axk)