NetBSD-Projekt übernimmt Microsofts eMIPS-Portierung

Das NetBSD-Projekt hat die von Microsoft Research entwickelte Portierung des freien Betriebssystems auf die eMIPS-Plattform in die offiziellen NetBSD-Quellen aufgenommen.

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Das NetBSD-Projekt ist um eine Prozessor-Plattform reicher: Kurz vor Weihnachten veröffentlichte Microsoft Research eine Portierung von NetBSD 4.0.1 auf die eMIPS-Prozessorplattform. Nun haben die NetBSD-Entwickler die Portierung adoptiert und die von Microsoft gelieferten Patches in den offiziellen NetBSD-Quellenbaum als neue Prozessorplattform integriert.

Die Portierung entstand während Untersuchungen von Microsoft Research zu Dynamic Reconfigurable Computing, wobei der Befehlsumfang von Prozessoren während der Laufzeit verändert wird. Auf der Suche nach einem Betriebssystem für ihre Versuche entschieden sich die Microsoft-Mitarbeiter für NetBSD und portierten das System unter anderem auf das Xilinx ML401/2 System Development Board mit Virtex-4-FPGA.

Der Extensible-MIPS-Prozessor (eMIPS) beruht auf dem Konzept eines klassischen RISC-Prozessors, der dem MIPS R4000 nachempfunden ist ("Hard Fabric"). Hinzu kommt aber die Möglichkeit, neue Befehle und Ausführungseinheiten zur Laufzeit hinzuzuladen, die dann in der "Soft Fabric" abgearbeitet werden.

Die Kunst besteht dann zum einem darin, MIPS-Basisblöcke in solche erweiteren Befehle zu fassen und in konfigurierbare Hardware zu gießen, was Aufgabe des M2V-Compilers (MIPS to Verilog) ist, und zum anderen diese Basisblöcke in bestehenden Applikationen aufzuspüren und hier die erweiterten Befehle einzupatchen (BBTOOLS). Die Microsoft-Forscher sprechen von teilweise "dramatischen Geschwindigkeitssteigerungen". (mid / as)