Neuartige Brennstäbe sollen Kernenergie sicherer und billiger machen

Mit Brennelementen aus einer Uran-Zirkonium-Legierung will ein US-Unternehmen konventionelle Atomkraftwerke modernisieren. Umstritten ist jedoch, ob dies wirklich auch der Sicherheit dient.

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Neuartige Brennstäbe sollen Kernenergie sicherer und billiger machen
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Von
  • Sascha Mattke

Das US-Unternehmen Lightbridge hat eine Technologie vorgestellt, mit der konventionelle Atomkraftwerke sicherer und effizienter werden sollen. Dabei handelt es sich um Brennstäbe aus einer Uran-Zirkonium-Legierung, die besser Wärme leiten und bei niedrigeren Temperaturen Kernreaktionen ermöglichen als konventionelle aus Uranoxid; außerdem müssen die Brennelemente seltener gewechselt werden. Laut Lightbridge ermöglicht dies bei einem 1100-Megawatt-Reaktor Zusatzeinnahmen von 60 Millionen Dollar pro Jahr, berichtet Technology Review online in "Neue Brennstäbe für sicherere Atomkraft?".

Laut dem Lightbridge-CEO Seth Grae könnten sicherere und kostengünstigere Reaktoren schon in wenigen Jahren dazu beitragen, die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern. "Erneuerbare Energien allein werden nicht ausreichen, um unsere Klimaschutzziele rechtzeitig zu erreichen", sagt er. "Auch neue Reaktortypen werden dafür nicht ausreichen. Eine intensivere Nutzung der heutigen Reaktoren und neuer konventioneller Reaktoren ist eine notwendige Komponente jedes erfolgreichen Wegs zur Erreichung der Klimaziele."

Die Lightbridge-Behauptung von höherer Sicherheit ist allerdings umstritten. Die höhere Wärmeleitfähigkeit der Brennstäbe bedeute, dass sie sich bei einem vorübergehenden Ausfall des Kühlungssystems schneller abkühlen, bestätigt Ian Scott, Mitgründer des britischen Unternehmens Moltex Energy, das einen neuartigen Reaktor mit Flüssigbrennstoff entwickelt. Andererseits sei der Schmelzpunkt der Lightbridge-Brennstäbe viel niedriger als der von Uranoxid, so dass es viel schneller zu einer absoluten Katastrophe im Stil von Fukushima kommen könne.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)