Neue Streiks bei Amazon in Bad Hersfeld und Leipzig
Im seit Monaten andauernden Streit um die Bezahlung der Amazon-Mitarbeiter in Deutschland will Verdi nicht nachgeben. Die Gewerkschaft ruft zu einem dreitägigen Streik auf. Auch das Weihnachtsgeschäft hat sie schon im Blick.
In den Amazon-Versandzentren in Bad Hersfeld und Leipzig soll wieder gestreikt werden. Die Gewerkschaft Verdi hat einen dreitägigen Streik an den beiden Standorten angekündigt. Mit Beginn der Frühschicht an diesem Donnerstag um 6.00 Uhr seien die Mitarbeiter des Internet-Versandhändlers in Hessen und Sachsen zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, sagten Verdi-Sprecher.
Verdi fordert für die Beschäftigten einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen orientiert sich dagegen nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche und lehnt die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab. Die Auseinandersetzung läuft schon seit Monaten. Die Fronten scheinen verhärtet.
Die Gewerkschaft sei entschlossen, den Druck noch weiter zu erhöhen. "Amazon muss mit weiteren Streiks rechnen und das wird besonders im Weihnachtsgeschäft wehtun", sagte Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago in Leipzig. Der Bad Hersfelder Streikleiter Bernhard Schiederig erklärte: "Es kann nicht hingenommen werden, dass Amazon keine Tarifverträge anwendet und sich zu Lasten der Beschäftigten Konkurrenzvorteile verschafft."
In Bad Hersfeld hat Amazon rund 3300 Beschäftigte, in Leipzig sind es rund 2000 Mitarbeiter. Dazu gibt es noch sechs weitere Versandlager in Deutschland. Verdi will sich in Zukunft besser vernetzen. Deswegen würden am Freitag auch Kollegen aus Bad Hersfeld zu einer gemeinsamen Demonstration in Leipzig erwartet, sagte Lauenroth-Mago. (anw)