Neuer Versatel-Eigner drängt Einzelaktionäre aus dem Unternehmen
Der US-Finanzinvestor KKR hat wie angekündigt das Squeeze-Out-Verfahren offiziell eingeleitet, mit dem die verbliebenen Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden sollen. KKR hält über 98 Prozent der Versatel-Anteile.
Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hat als neuer Mehrheitseigner des deutschen Netzbetreibers Versatel wie angekündigt ein Verfahren eingeleitet, um die noch verbliebenen Einzelaktionäre aus dem Unternehmen zu drängen. Die KKR-Tochtergesellschaft VictorianFibre Holding hat die Hauptversammlung förmlich aufgefordert, ihr die noch ausstehenden Aktien gegen eine angemessene Abfindung der Anteilseigner zu überschreiben. Das teilte die Versatel AG am Dienstag in einer Börsenpflichtmeldung (PDF-Datei) mit.
KKR hatte bereits im Mai gut 97 Prozent Versatel-Anteile von institutionellen Anlegern wie Apax Partners, Cyrte Investments und United Internet übernommen und den verbliebenen Aktionären ein Angebot unterbreitet. Anfang Juli hatte der Finanzinvestor das Übernahmeangebot noch einmal leicht nachgebessert und angekündigt, nicht verkaufswillige Aktionäre mit einem sogenannten Squeeze-out aus dem Unternehmen zu drängen, um Versatel von der Börse nehmen zu können.
Inzwischen hält die VictorianFibre Holding nach eigenen Angaben mehr als 98 Prozent der Versatel-Anteile. Hat ein Aktionär mindesten 95 Prozent der Anteile einer Gesellschaft, erlaubt ihm das Aktienrecht, die übrigen Minderheitsaktionäre gegen eine angemessene Abfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Den nötigen Beschluss soll eine außerordentliche Hauptversammlung der Versatel AG fassen, die laut Mitteilung noch in diesem Jahr stattfinden soll. (vbr)