Neues Auslieferungsverfahren fĂĽr therapeutische Wirkstoffe
Forscher an der Stanford University wollen die Halbwertszeit von Medikamenten erhöhen.
Je länger ein Medikament in der Blutbahn verbleibt, desto größer ist die Chance, dass es sein Ziel erreicht. Leider spielt der Körper dabei nicht unbedingt mit: Der Stoffwechsel beginnt frühzeitig, die Moleküle zu zerlegen. Ein Start-up, das aus einer Forschergruppe an der Stanford University hervorgegangen ist, versucht deshalb, von natürlichen Antibiotika zu lernen und bekannte Wirkstoffe chemisch so zu verändern, dass ihre Halbwertszeit im Körper steigt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Hierzu versehen die Forscher von Amplyx Pharmaceuticals die Substanzen mit Molekülen, die sich an Proteine innerhalb von Zellen binden. Auf diese Weise sollen Medikamente in Zellen deponiert werden, bevor die körpereigenen Abwehrmechanismen zum Zuge kommen.
Dieser Ansatz unterscheidet sich deutlich von Strategien anderer Pharma-Unternehmen, die die Wirkstoffe in Nanocontainern einbetten. „Was mir an der Idee besonders gut gefällt, ist die Kombination verschiedener Moleküle bei der Synthese der Stoffe“, sagt Stanford-Biologe Gerald Crabtree, in dessen Labor das Verfahren entwickelt wurde. Es nutzt zwei Arten von Zusatzmolekülen: Stabilisatoren, die sich an Proteine im Inneren von Zellen ankoppeln, und „Linker“, die den Wirkstoff mit dem Stabilisator verbinden.
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(bsc)