Nokia stellt eigenen Browser für S40 vor

Der Ovi Browser soll auf Nokias Mittelklasse-Handys Opera Mini verdrängen – und könnte für zusätzliche Werbeeinnahmen sorgen.

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Von
  • Herbert Braun

In den Geräten von Nokias Mittelklasse-Handys mit dem Betriebssystem S40 soll ab Anfang 2011 ein neuer Browser laufen. Der vom weltgrößten Handy-Hersteller selbst entwickelte und nach seiner Online-Plattform benannte Ovi Browser konkurriert dabei vor allem mit Opera Mini, der wegen der Unzulänglichkeiten des alten S40-Browsers auf diesen Geräten häufig zum Einsatz kommt und teilweise von Nokia bereits vorinstalliert ist. Eine gestern veröffentlichte Beta-Version des Ovi Browsers steht kostenlos zum Download bereit. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Nokia-Handy mit einem S40-Betriebssystem der 5. oder 6. Edition.

Schon jetzt verbaut Nokia vier unterschiedliche Browser in seinen Geräten: Außer dem alten S40-Browser und Opera Mini gibt es noch den Gecko-basierenden Maemo Browser im N900 und den S60-Browser mit WebKit-Engine, die auch in einigen S40-Geräten der 6. Edition zum Einsatz kommt. Der Ovi Browser geht zurück auf den Vision Browser, den die vor vier Monaten von Nokia übernommene US-amerikanische Firma Novarra entwickelt und unter verschiedenen Namen auf Palm-, Java- und BREW-Geräten verkauft hat.

Ähnlich wie sein Hauptkonkurrent Opera Mini lenkt der Ovi Browser die empfangenen Daten durch einen komprimierenden Proxy. Nokia verspricht bis zu 90 Prozent Reduktion des Traffics und eine intuitive Bedienoberfläche mit Favoriten-Menü und Verlaufsansicht. Vermutlich verhält sich der Ovi Browser nicht so neutral gegenüber den Inhalten wie zum Beispiel Opera Mini: Novarra passte für seinen Vision Browser bei der Komprimierung die Inhalte der Webseiten an das jeweilige Gerät an, sammelte Informationen über die Benutzer und konnte beim Surfen Werbeanzeigen einblenden. (heb)