Nvidias neuer Tegra-SoC Parker: Wassergekühlter Kombichip für selbstfahrende Autos
Zwei Denver-2-Prozessoren und eine Pascal-Grafikeinheit mit 256 Shader-Rechenkernen sollen eine hohe Leistung liefern. Die Leistungsaufnahme verriet Nvidia allerdings nicht.
Nvidia hat auf der Hotchips-Konferenz in Cupertino seinen kommenden SoC-Kombichip "Parker" vorgestellt. Er soll hauptsächlich im Automobilbereich eingesetzt werden, etwa fürs automatisierte Fahren. Speziell dafür bietet Nvidia auch eine Kombilösung mit dem Drive-PX2-Modul an, das mit zwei Parker-SoCs und zwei dedizierten Pascal-Grafikchips eine Rechenleistung von 8 Teraflops erreichen soll. Wie hoch die Leistungsaufnahme für diese Kombilösung ist, hat Nvidia nicht verraten. Das veröffentlichte Bild zeigt aber, dass die Abwärme über eine Wasserkühlung abgeführt wird, was für eine Leistungsaufnahme im höheren, dreistelligen Wattbereich spricht.
Pascal-Grafikeinheit mit 256 Kernen
Parker selbst besteht aus zwei Denver-2-Prozessorkernen (ARM v8 64 Bit) und vier Cortex-A57-Kernen. Die Grafikeinheit basiert auf der Pascal-Architektur und enthält 256 Shader-Rechenkerne. Welche GPU-Typen genau zum Einsatz kommen, wurde nicht bekannt gegeben. Der Speicherdurchsatz hat sich im Vergleich zum Vorgänger Tegra X1 von 25 auf 50 GByte/s verdoppelt, da der LPDDR4-Speicher über 128 statt 64 Leitungen angebunden ist. Außerdem ist das LPDDR4 nun ECC-geschützt.
Parker dekodiert nun bis zu drei 4K-Videos mit 60 fps parallel (Tegra X1: zwei 4K-Streams) und kann Daten von bis zu 12 Kameras gleichzeitig auswerten (TX1: sechs). Im Vergleich zum Vorgänger transkodiert er 4K-Videomaterial nun mit 60 fps statt nur 30 fps in Hardware. Zur Leistungsaufnahme des System-on-Chip selbst machte Nvidia keine Angaben; erwähnte aber das neue Fertigungsverfahren (TSMC 16nm FinFET statt TSMC 20SOC bei TX1).
50 Prozent schneller als A9X
Besonders deutlich soll sich die Prozessorleistung durch die Denver-Kerne verbessert haben. Nvidia zufolge soll Parker ungefähr 50 Prozent schneller sein als Apples A9X (zwei Twister-Kerne). und fast drei Mal so schnell wie der SoC im Samsung Galaxy S7 (4×Kyro). Zugelegt haben soll vor allem die Single-Thread-Leistung. Parker kommt womöglich auch in Nintendos kommender NX-Spielkonsole zum Einsatz.
Parker unterstützt außerdem Hardware-Virtualisierung mit bis zu 8 virtuellen Maschinen. Jede VM kann dabei seine eigene Display-Pipeline kontrollieren. Außerdem ist Parker CAN-fähig und ISO-26262-konform – eine Norm für sicherheitsrelevante elektrische Fahrzeugsysteme. (mfi)