Olympus zahlte angeblich Milliarden an kriminelle Organisationen

Die neuesten Meldungen sorgen für weitere Unruhe beim japanischen Kamera- und Medizintechnikhersteller Olympus. Nach Informationen aus Ermittlerkreisen soll das Unternehmen Milliarden an Verbrecher-Syndikate gezahlt haben.

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Von
  • Thomas Hoffmann

Der krisengeschüttelte Kamerahersteller Olympus kommt nicht zur Ruhe. Nach Informationen der New York Times haben die ermittelnden Behörden in Japan dubiose Zahlungen in Höhe von 6,25 Milliarden US-Dollar entdeckt, welche im Zeitraum von 2000 bis 2009 in fragwürdige Firmenübernahmen und Beratungsgebühren geflossen sein sollen. Laut einem internen Memo der Ermittler, das der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt, soll dabei mehr als die Hälfte der Summe an kriminelle Organisationen ("Yakuza") gegangen sein, die ihr Wissen über vergangene Finanztransaktionen genutzt haben sollen, um das Unternehmen unter Druck zu setzen.

Bereits Anfang November hatte Olympus Bilanzfälschungen in großem Stil eingeräumt. Dabei waren Investmentverluste durch Übernahmen verschleiert worden, die mit dem Kerngeschäft des Unternehmens nichts zu tun hatten. Die Zahlungen sollen zum großen Teil über die Beratungsfirma "Global Company“ und deren Vorsitzenden Nobumasa Yokoo und die Firma ITX abgewickelt worden sein. ITX war in 2003 von Olympus übernommen worden und wurde damals von Nobumasa Yokoos älteren Bruder, Akinobu Yokoo geführt. Mehrere der in diesem Zusammenhang übernommenen Unternehmen sollen laut Ermittlungsmemo in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen stehen. Olympus hat sich bislang zu den neuen Vorwürfen nicht geäußert. (tho)