Oracle eröffnet eigene Cloud
Mit einer "Oracle Public Cloud" steigt der IT-Konzern in das Geschäft mit ausgelagerten Anwendungen und Plattformdiensten ein. Bei seiner Präsentation attackierte Oracle-Chef Ellison den Konkurrenten Salesforce heftig.
- Christian Kirsch
Auf seinen Exadata- und Exalogic-Maschinen will Oracle in Zukunft eine eigene öffentliche Cloud-Installation betreiben. Das gab Firmenchef Larry Ellison in seiner Keynote auf der Hauskonferenz Open World bekannt. Dabei sparte er nicht mit Seitenhieben gegen den CRM-Anbieter Salesforce, der seine Software seit Jahren als Cloud-Service anbietet.
Der Konkurrent setze die Kundendaten Risiken aus und binde seine Auftragnehmer an die eigene Technik – die sei "klebriger als eine Fliegenfalle", hieß es auf einer Folie der Präsentation. Vor Ellisons Keynote hatte Oracle die angekündigte Ansprache des Salesforce-Chefs Marc Benioff "verschoben". Dieser hielt seine Rede (Video) kurzerhand in einem Hotel in der Nähe des Veranstaltungsorts.
Mit seinem Cloud-Angebot wildert Oracle unter anderem in Salesforce-Gefilden: Zu den Diensten gehört auch das eigene "Fusion CRM" (Customer Relationship Management). Dazu kommen "Fusion HCM" (Human Capital Management), ein soziales Netz sowie Java- und Datenbankangebote. Da nur "Industriestandards" zum Einsatz kämen – wozu Ellison auch die eigenen Produkte zählt –, ließen sich Public-Cloud-Anwendungen sowohl in der Cloud als auch im eigenen Unternehmen ohne Änderungen betreiben.
Kunden stehen jeweils dedizierte Instanzen Virtueller Maschinen und Datenbanken zur Verfügung. Auch darin besteht laut Ellison ein Unterschied zur Salesforce-Technik, bei der sich mehrere Anwender Instanzen teilen ("multi-tenancy"). Preise für die Dienste hat Oracle noch nicht genannt. Es werde Abonnements für jeweils einen Monat geben, dabei lasse sich jedes Produkt unabhängig von anderen erwerben. (ck)