Originalgetreue Nachbildung der Z3 fertiggestellt
Knapp 70 Jahre, nachdem Konrad Zuse den ersten voll funktionsfĂ€higen, programmgesteuerten Computer der Welt der Ăffentlichkeit vorgestellt hat, ist am Samstag ein originalgetreuer Nachbau im Konrad- Zuse-Museum prĂ€sentiert worden.
Ab heute und zunĂ€chst nur einige Tage ist der noch nicht vollkommen fertiggestellte Nachbau des Rechners Zuse Z3 im Konrad-Zuse-Museum in HĂŒnfeld [1] zu bewundern. Horst Zuse [2], der Sohn des Computerpioniers und Erbauers der Maschine, arbeitet als Privatdozent und Informatik-Fachmann in Berlin und hat vor zweieinhalb Jahren beschlossen, den Z3 zum 100. Geburtstag seines Vaters nachzubauen.
Konrad Zuse [3] hatte seinen programmgesteuerten Rechner Z3 1941 in Berlin prĂ€sentiert, dieser war aber 1943 in den Kriegswirren bei einem Bombenangriff zerstört worden. "Es existieren zwar bereits zwei Nachbauten der Maschine, doch dies ist die erste, die exakt dem historischen Vorbild gleicht", sagte Horst Zuse (64), Sohn des Computer-Pioniers Konrad Zuse, der vor wenigen Tagen 100 Jahre alt geworden wĂ€re. In HĂŒnfeld lebte der TĂŒftler knapp 40 Jahre und starb dort 1995 im Alter von 85 Jahren.

(Bild: dpa)
Horst Zuse werkelte seit einem dreiviertel Jahr mehrere Stunden tĂ€glich an dem Nachbau . Der ist so groĂ wie drei KleiderschrĂ€nke, doch der Teufel steckt im Detail: "Bei einigen Schaltungen hat es Ăberraschungen gegeben. Ich bin mir sicher, dass es die auch bei meinem Vater gegeben hat. Die stehen aber leider in keinem Bauplan drin. Ich habe beim Nachbau wahnsinnig viel gelernt", sagte Zuse Junior.
Ein vereinfachter Nachbau des Z3 steht im Deutschen Museum in MĂŒnchen [4]. Er ist noch von Konrad Zuse selbst hergestellt worden. Im Unterschied zum Original hat dieser Nachbau nur zwei statt drei SpeicherschrĂ€nke. Der in HĂŒnfeld vorgestellte Nachbau verfĂŒgt darĂŒber hinaus ĂŒber ein Eingabepult, ein Rechenwerk sowie einen Lochstreifenleser, mit dem das Programm eingelesen wird und ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von mehr als einem halben Dutzend Firmen unterstĂŒtzt wurde. Denn die antiquierten Bauteile des Originals gibt es heute nicht mehr. "Es geht aber auch mit modernen Telefonrelais", erklĂ€rte Zuse, "die funktionieren genauso, sind nur kleiner und technisch zuverlĂ€ssiger." Ein Tischler habe ihm die nötigen SchrĂ€nke gebaut. Der gesamte Nachbau habe in etwa so viel wie eine gut ausgestattete Limousine gekostet.
Vom 23. September bis 9. Januar 2011 soll der Nachbau in Berlin ausgestellt werden, wo Konrad Zuse 1910 geboren wurde. Danach geht der wuchtige Apparat auf Tour. Viele Museen und Institutionen sind an der Leihgabe interessiert. (wm [5])
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[4] http://www.deutsches-museum.de/
[5] mailto:wm@ix.de
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