Palm weiter unter Druck
Nachdem offensichtlich RadioShack die Palm-Smartphones aus dem Angebot genommen hat und Michael Abbott, für WebOS zuständiger Manager, definitiv das Unternehmen verlässt, sackte der Palm-Aktienkurs ab.
Den kriselnden Smartphone-Hersteller Palm trifft es in diesen Tagen besonders hart. Ein wichtiger Manager verlässt das Unternehmen. Außerdem scheint die US-Elektronikkette RadioShack die Palm-Smartphones aus dem Sortiment genommen zu haben. Am Montag fiel die Aktie um 12 Prozent.
Palm hatte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC wissen lassen, dass Michael Abbott das Unternehmen Ende der Woche verlässt. Abbott war für Software und Services zuständig. Das von ihm mitverantwortete neue Betriebssystem WebOS gilt als einer der wertvollsten Pfründe des Unternehmens und macht es auch für Käufer attraktiv.
In den vergangenen Tagen war die Aktie kräftig gestiegen, weil sich hartnäckig Spekulationen halten, dass etwa der taiwanesische Rivale HTC oder der chinesische Computerhersteller Lenovo zuschlagen könnten, um ihr eigenes Smartphone-Geschäft auszubauen. Lenovo stellte erst am Montag seine ehrgeizigen Pläne im Mobilfunk vor.
Palm droht von Branchengrößen erdrückt zu werden. Der PDA-Pionier verliert anhaltend Marktanteile und schreibt trotz des Booms der multifunktionalen Handys rote Zahlen. Apple etwa setzte im wichtigen Weihnachtsgeschäft neun Mal so viele iPhones ab wie Palm von seinen Geräten. Auch RIM mit dem Blackberry ist Palm weit davongezogen.
Nun wird Palm offenbar auch noch von der Elektronikkette RadioShack aus dem Sortiment genommen. In mehreren Filialen und auch im Webshop sind die Smartphones nicht mehr zu bekommen, fand das Wall Street Journal heraus. Die Geräte lagen zuletzt wie Blei in den Regalen der Händler. Selbst neue Modelle wie das Pre mit seinem berührungsempfindlichen Bildschirm fielen bei der Kundschaft anscheinend durch. (jk)