Philips senkt Schwarzwert und Leistungsbedarf

Der niederländische Elektronikkonzern Philips zeigt, wie sparsam die kommende Fernsehergeneration sein kann - beim Leistungsbedarf, der Gerätetiefe und dem Schwarzwert.

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Philips stellt in Berlin superschlanke Fernseher vor: Der nur 3,8 cm tiefe und 6,5 kg leichte Essence (an der dicksten Stelle sind es 4,3 cm) hat einen 1,7 cm schmalen Rahmen und wird über ein einziges Kabel mit einer externen Tunerbox verbunden. Diese enthält sämtliche Videoanschlüsse, was die Verkabelung mit den Zuspielern im HiFi-Rack erleichtert. Am unteren Rand des Essence hat Philips eine abnehmbare Soundbar mit zwei 15-Watt-Lautsprechern platziert. Im Rücken des schlanken Displays befindet sich ein Wandhalter, mit dem sich der Schirm sehr einfach in der Waagerechten ausrichten lässt – die Löcher in der Wand müssen also nicht haargenau nebeneinander gebohrt werden. Nach Angaben von Philips möchten 70 Prozent der Käufer von Flachbildfernsehern ihr Gerät gerne wie ein Bild an die Wand hängen, lassen es nach dem Kauf dann später aber doch, weil sie den Aufwand – das exakte Bohren – scheuen. Der Essence hat 1920 × 1080 Pixel, beherrscht die 100-Hz-Technik, weist Grauschaltzeiten von nur zwei Millisekunden auf und bringt einen Netzwerkanschluss mit.

Besonderes Augenmerk richtet Philips auch auf den Displaykontrast. Der dynamische Kontrast, der in Monitoren und Fernsehern seit geraumer Zeit für eine knackige Darstellung sorgt, wirkt allerdings nur zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern. Der Kontrast innerhalb ein und desselben Bildes lässt sich erst mit einer adaptiven Helligkeitsanpassung erhöhen. In LC-Displays erreicht man dies mit einer lokal dimmbaren Matrix aus kleinen Leuchtdioden statt den sonst üblichen CCFL-Leuchtröhren.

Philips nutzt dieses Prinzip in seinem 42-zölligen, EISA-prämierten LCD-Fernseher 42PFL9803: Beim Lux-LED-Backlight sorgen 1152 weiße Leuchtdioden, die in 128 LED-Segmenten organisiert sind, für die Kontraststeigerung. Die Matrix setzt sich aus 8 Reihen mit jeweils 16 Segmenten zusammen, wobei pro Segment 9 LEDs leuchten. Der LCD-Schirm kann mit bis zu 12 Bit pro Farbe angesteuert werden, die interne Berechnung der Farben erfolgt laut Philips dann mit 17 Bit pro Farbe, das Panel nutzt 10 Bit breite Treiberstufen. Die lokale Anpassung des LED-Backlights reduziert den Energiebedarf Herstellerangaben zufolge um bis zu 45 Prozent gegenüber dem ungedimmten Backlight. Der Kontrast soll auf 2 000 000:1 steigen. Zur Demonstration des ungemein satten Schwarzwertes zeigte Philips ein aktuelles LCD-TV aus der eigenen Produktreihe und ein hochwertiges Plasmadisplay neben dem Gerät mit Lux-LED-Backlight – Letzteres hatte eindeutig den niedrigsten Schwarzwert.

Der 42PFL9803 wartet auch sonst mit allen Techniken auf, die aktuelle High-End-Geräte so bieten: Die Bewegtbildwiedergabe des Full-HD-TVs wird mit 100-Hz-Technik verbessert, die Perfect Pixel HD Engine des Herstellers optimiert Farben und mindert digitale Unreinheiten wie MPEG-Artefakte, die Tonqualität steigern "unsichtbare" Lautsprecher im Displayrücken. Außerdem besitzt der Fernseher auch die Philips-eigene Lichteffekt-Randbeleuchtung "Ambilight Spectra 2". Dank eingebautem Netzwerkanschluss nach DLNA-Standard (Digital Living Network Alliance) kann der Fernseher über das lokale Netz Videos, Digitalfotos und Musik vom PC oder Medienserver beziehen. Der Allrounder ist ab sofort für 3000 Euro erhältlich. (uk)