Piratenpartei komplettiert neuen Vorstand

Neuer politischer Geschäftsführer der Piraten und damit Nachfolger von Marina Weisband, Johannes Ponader und zuletzt Katharina Nocun wurde Björn Semrau.

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Auf ihrem Bundesparteitag in Bremen hat die Piratenpartei ihren Vorstand vollständig neu gewählt. Nachdem am Samstag bereits mit dem Frankfurter Piraten Thorsten Wirth ein neuer Vorsitzender und mit Carolin Mahn-Gauseweg eine Stellvertreterin gefunden wurde, folgten am Sonntag dann die weiteren Vorstandswahlen. Neuer politischer Geschäftsführer der Piraten und damit Nachfolger von Marina Weisband, Johannes Ponader und zuletzt Katharina Nocun wurde Björn Semrau.

Der neugewählte Bundesvorstand der Piraten gab sich auf einer ersten gemeinsamen Pressekonferenz in Bremen zuversichtlich. Besser zusammenarbeiten als ihre Vorgänger wollten sie im Vorstand, sagte Wirth. Einige Kernthemen sollten wieder in den Vordergrund rücken, formulierte Mahn-Gauseweg ihre Ziele für die kommenden Monate bis zur Europawahl, zum Beispiel die Vorratsdatenspeicherung oder die Sperrdebatte.

Bei der Europawahl will der neue politische Geschäftsführer mit einer Mischung aus Europabegeisterung und –Kritik punkten. "Wir wollen die EU den Menschen wieder zurückgeben", sagte Björn Semrau. Zuversichtlich sei er, dass die Piraten am 25. Mai 2014 die Dreiprozenthürde überspringen könnten. Semrau versprach zudem, Talkshowauftritte vorher mit dem sonstigen Bundesvorstand abzusprechen. Er verfüge auch über vorzeigbares Schuhwerk, sagte Semrau mit einem Augenzwinkern, angesprochen auf die umstrittenen Auftritte seines Vorvorgängers Johannes Ponader.

Der Piratenparteitag in Bremen war geprägt von wenigen politisch-inhaltlichen, sondern in erster Linie organisatorischen Debatten. Große Begeisterung für die gemeinsame Sache brach unter den Piraten nicht aus, die Konflikte, die die Partei in den vergangenen Monaten beherrschten, blieben weitgehend unausgesprochen. Die weitere Vorbereitung der Europawahl soll ein Parteitag Anfang Januar in Bochum übernehmen, dann sollen auch die Kandidaten für die Wahl im Mai aufgestellt werden. (anw)