Pläne von Drohnen-Videosystemen, Jets und Raketenabwehranlagen ausgehorcht
Dass US-amerikanische Rüstungsfirmen Opfer von Cyberspionage wurden, ist bereits bekannt. Die Washington Post hat nun mehr Details erfahren: Durch Cyberspionage habe sich China rund 25 Jahre der Militärforschung erspart.
Schon Anfang Mai meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass chinesische Hacker mindestens seit dem Jahr 2007 gezielt amerikanische Rüstungsfirmen ausspionieren und so Militärgeheimnisse erfahren haben müssen. Die Washington Post will nun mehr Details erfahren haben. So sollen neben den Bauplänen der Kampfjets F-35 und F-22 Raptor auch Pläne von Raketenabwehrsystemen, neuen Kriegsschiffen, Drohnen-Videosystemen und weiteren Kampfjets ausspioniert worden sein.
Die Washington Post bezieht ihre Informationen aus einem vertraulichen Bericht, der die betroffenen Waffensysteme genau ausweist. Demnach sei gesichert, dass unter anderem die Pläne für das Patriot Raketensystem PAC 3, das Raketenabwehrsystem THAAD, das Marine-Raketenabwehrsystem beziehungsweise Agies Kampfsystem und auch das neue Littoral Kriegsschiff für Küstengebiete ausgehorcht wurden. Unter den Kampfflugzeugen sollen die F/A-18 und die V-22 Osprey betroffen sein, ebenso Pläne für Black-Hawk-Helikopter. Ob die Pläne direkt bei der US-Regierung oder Rüstungsfirmen, wie etwa Raytheon, Lockheed Martin, Boeing oder Northrop Grumman, ausspioniert wurden und zu welchem Zeitpunkt, darüber gibt es keine Informationen.
Wie die Washington Post schreibt, seien einige dieser Waffensysteme das Rückgrat "der regionalen Raketenabwehren für Asien, Europa und den Persischen Golf." Der Bericht helfe zu verstehen, wieso "die Obama Regierung ihre Warnungen gegenüber der chinesischen Regierung verschärft hat, die aus ihrer Sicht ungezügelten Cyberdiebstähle zu stoppen." Ein ranghoher Militärangehöriger kommentierte gegenüber der Zeitung, dass sich China einen "milliardenschweren (Kampf)Vorteil verschafft" habe. Durch Cyberspionage hätten sie sich rund "25 Jahre des Entwickelns und Forschens" erspart. (kbe)