Plastic Logic bringt E-Book-Reader an Russlands Schulen
Die in Dresden gefertigen großformatigen Lesegeräte sollen russischen Schulkindern das Lernen erleichtern. Ein Modell für den Endkundenmarkt ist in Planung.
Das Technologieunternehmen Plastic Logic hat sein erstes elektronisches Lesegerät fertig gestellt. Der für den Bildungssektor konzipierte "Plastic Logic 100" ist mit einem selbst entwickelten berührungsempfindlichen "PlasticPaper"-Display mit 27 Zentimeter Diagonale (10,7") ausgestattet, auf dem bei Bedarf auch Unterstreichungen und Anmerkungen vorgenommen werden können. Im Rahmen eines Pilotprojektes sollen die Lesegeräte mit Lehrbüchern für die 6. und 7. Klasse gefüttert und in ausgewählten Regionen eingesetzt werden. Die Auslieferung soll noch in diesem Monat beginnen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte .
Der "Plastic Logic 100" kostet umgerechnet knapp 300 Euro. In dieser Form wird das elektronische Lesegerät aber wohl nicht Endkunden angeboten, erklärte eine Plastic-Logic-Sprecherin gegenüber heise online. Hierfür soll der Funktionsumfang erweitert werden, etwa um Bearbeitungsfunktionen. Auch der Einbau eines WLAN-Moduls sei eine Option. Einen Zeitplan zur Markteinführung in Deutschland wollte die Sprecherin noch nicht nennen.
Vor gut einem Jahr sorgte Plastic Logic für negative Schlagzeilen, als das Unternehmen seinen "Que proReader" kurz vor der geplanten Markteinführung beerdigte. Das an Geschäftskunden gerichtete Gerät habe durch eine geänderte Marktsituation – wohl insbesondere durch die zwischenzeitliche Einführung des iPads – keine Erfolgsaussichten mehr, hieß es damals. Im Herbst 2010 sicherte sich ein russisches Staatskonsortium einen bedeutende Beteiligung am bis dahin britisch-amerikanischen Unternehmen. Die Fertigung der Lesegeräte erfolgt gegenwärtig ausschließlich im sächsischen Dresden, wo Plastic Logic etwa 200 Menschen beschäftigt. Daneben entsteht derzeit ein zweites Werk in Russland. (jh)