Quelloffener Windows-Treiber für NFSv4.1 fertiggestellt

Der von Microsoft unterstützte Open-Source-Treiber für das Network Filesystem v4.1 (NFSv4.1) steht im Quelltext zum Download bereit. Die Software soll auf den 64-Bit-Windows-Versionen ab Vista respektive Windows Server 2008 laufen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Reiko Kaps

Die Quelltexte des Windows-Treibers für das verteilte Dateisystem NFSv4.1 stehen nach gut anderthalb Jahren Entwicklungszeit seit Anfang September zum Download aus einem Git-Repository bereit, gab das zuständige Center for Information Technology Integration (CITI) an der University of Michigan auf der Projekt-Website bekannt. Laut den Release-Notes benötigt man für die Übersetzung der Quellen das Windows Driver Development Kit (WinDDK 6000 oder neuer). Für die Installation des übersetzten Treibers ist ein Test-Zertifikat von Microsoft nötig und die beiliegenden Testskripte brauchen eine Cygwin-Umgebung, die die Pakete gcc-core, make, sunrpc und time enthält.

Laut der CITI-Projektbeschreibung (PDF-Datei) läuft der Treiber auf Rechnern mit Windows Vista (64-Bit), Windows Server 2008 (64-Bit) oder neuer und unterstützt die kürzlich in RFC 5661 spezifizierte NFS-Version 4.1. NFSv4.1 erweitert das Netzwerkdateisystem NFSv4 um per Schlüssel gesicherte Sitzungen, die beispielsweise das Rückrufverhalten zwischen Server und Client verbessern, wenn diese über eine Firewall hinweg kommunizieren. Das Protokoll greift über die optionale Funktion pNFS auf Daten parallel zu, falls der Server die angeforderten Dateien in mehreren Netzwerkspeichern abgelegt hat. Außerdem verbessert das neue Protokoll das Setzen und Löschen von Dateisperren über NFS-Verbindungen sowie die Kompatibilität zu Access Control Lists (ACLs) unter Windows und es kann neben Dateien nun auch Verzeichnisse und andere Dateiarten an NFS-Clients delegieren.

Bislang brachte Windows selbst nur Treiber für NFSv3 mit; Einzig über den von Hummingbird entwickelten kommerziellen Windows-Treiber konnte man Windows-Rechner mit NFSv4-Servern verheiraten. Weitere Details über NFSv4/4.1 beschreiben die Artikel Das Netzwerk-Dateisystem NFSv4 sowie NFSv4 unter Linux auf heise Netze. (rek)