Rechtsanwalt wünscht härteres Vorgehen gegen Wikileaks-Sprecher Assange

Die schwedische Staatsanwaltschaft hat ein Untersuchungsverfahren gegen Julian Assange eingeleitet, in dem nur noch der Vorwurf der Belästigung untersucht werden soll. Der Anwalt der beiden Frauen, bei denen der Wikileaks-Sprecher zu Begin seiner Schweden-Reise übernachtet hat, sieht aber den Straftatbestand der Vergewaltigung.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der schwedische Rechtsanwalt Claes Borgström möchte das Untersuchungsverfahren gegen Wikileaks-Sprecher Julian Assange ausdehnen. Nach der Lektüre der Aussagen seiner Mandantinnen sei er zu dem Schluss gekommen, dass in beiden Fällen der Straftatbestand der Vergewaltigung und in einem Fall die sexuelle Nötigung vorliege, erklärte Borgström gegenüber der Boulevardzeitung Expressen. Diese Zeitung hatte als erste die Vorwürfe gegen Assange veröffentlicht und seinen Namen genannt.

Claes Borgström ist der Anwalt der beiden Frauen, bei denen Julian Assange zu Beginn seiner Schweden-Reise übernachtet hat. Beide hatten sich an die Polizei gewendet, aber keine Anzeige erstattet. Nach der Lektüre der Polizeiprotokolle will Borgström, dass die Staatsanwaltschaft die Untersuchung verschärft und den Vergewaltigungsverdacht untersucht.

Die zuständige Oberstaatsanwältin hat bisher nicht auf die Initiative des Anwaltes reagiert; die Befragung von Assange steht noch aus. Sollte die Staatsanwaltschaft wie bisher nur wegen Nötigung ermitteln, will der Anwalt selbst Strafanzeige stellen. Eine seiner Mandantinnen, die als "Presse-Sekretärin" arbeitete, kandidiert in den anstehenden schwedischen Parlamentswahlen für die Sozialdemokratische Partei. Sie sieht offenbar ihre Wahlchancen bei einem laxen Vorgehen der Staatsanwaltschaft gefährdet. (jk)