RoboCup German Open mit Rekordbeteiligung

Für die offenen deutschen Robotermeisterschaften im Fußball und in anderen Disziplinen, die vom 15. bis 18. April in Magdeburg ausgetragen werden, haben sich insgesamt 280 Teams angemeldet. Mehr als 1100 Teilnehmer aus acht Ländern werden sich mit ihren Robotern auf die Hallen 1 und 2 des Magdeburger Messegeländes verteilen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Die RoboCup German Open erwarten in diesem Jahr so viele Teilnehmer wie nie zuvor. Für die offenen deutschen Robotermeisterschaften im Fußball und in anderen Disziplinen, die vom 15. bis 18. April in Magdeburg ausgetragen werden, haben sich insgesamt 280 Teams angemeldet. Mehr als 1100 Teilnehmer aus acht Ländern werden sich mit ihren Robotern auf die Hallen 1 und 2 des Messegeländes verteilen.

Den größten Anteil stellen dabei die Junioren. 730 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet wollen nach Magdeburg kommen, begleitet von etwa 100 Betreuern. Sie werden in Halle 2 ihre selbst gebauten und programmierten Roboter kicken, tanzen und einfache Rettungsszenarien absolvieren lassen. Anders als in den vergangenen Jahren gibt es diesmal keine Qualifikationsturniere für die German Open. Das Turnier in Magdeburg dient jedoch bei den Junioren auch als Qualifikation für die diesjährige RoboCup-Weltmeisterschaft, die vom 19. bis 25. Juni in Singapur stattfindet.

Die 50 Seniorenteams, die sich in Halle 1 versammeln, qualifizieren sich dagegen auf andere Weise für die WM, etwa durch Einreichen von Videos und wissenschaftlichen Teambeschreibungen. Die German Open sind für sie vor allem eine wichtige Gelegenheit, ihre Roboter unter realen Turnierbedingungen zu testen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen können sehr hilfreich sein, um in den verbleibenden zwei Monaten bis zur Weltmeisterschaft die Roboter noch weiter zu optimieren.

Zahlenmäßig am stärksten besetzt ist die "Standard Platform League", in der zweibeinige Nao-Roboter um die Wette kicken. Auch einige Neueinsteiger versuchen sich in dieser Disziplin, die für Informatiker besonders attraktiv ist, weil sie sich ausschließlich auf die Programmierung konzentrieren können. In der "Humanoid League", in der die Teams auch die Hardware selbst konstruieren, gibt es dagegen diesmal keine Wettkämpfe, sondern lediglich Demonstrationsspiele. In der "Small Size League" findet mangels Beteiligung ebenfalls kein Wettbewerb statt.

Auf besonderes Interesse dürften die Roboter stoßen, die in der Arena der "RoboCup@home League" beweisen müssen, wie gut sie die in einem Haushalt anfallenden Aufgaben erfüllen können. Dieser Wettbewerb, der eine Brücke zur anwendungsorientierten Forschung schlagen will, zieht neue Teilnehmer an. So kündigte Florian Weißhardt vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) erst kürzlich bei den Schunk Expert Days an, dass der am IPA entwickelte Care-O-bot 3 sich in die @home-Arena begeben werde.

Der Rückzug von der Hannover-Messe, wo der RoboCup bei den industriellen Ausstellern zuletzt für gereizte Stimmung gesorgt hatte, scheint nicht nur dem Turnier selbst gut zu bekommen, sondern könnte paradoxerweise auch für einen entspannteren Kontakt zu Industriepartnern sorgen. Ein Indiz dafür ist die neu eingerichtete Festo Logistics League , bei der sich autonome Roboter in einem Produktionsszenario bewähren müssen. Für diesen Wettbewerb können sich Teams noch bis 13. März anmelden. Die erforderlichen Robotino-Roboter werden ihnen von Festo, neben National Instruments Hauptsponsor der RoboCup German Open, zu Sonderkonditionen zur Verfügung gestellt.

Organisiert wird das Turnier vom Center for Educational Robotics Magdeburg. Der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, hat die Schirmherrschaft übernommen. (pmz)