Roboter sollen Ölpest bekämpfen

Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology arbeiten an autonomen Roboterschwärmen, die Öl mit Hilfe eines Nano-Gewebes aus dem Wasser fischen können.

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Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) arbeiten an autonomen Roboterschwärmen, die Öl mit Hilfe eines Nano-Gewebes aus dem Wasser fischen können. Prototypen der Seaswarm genannten Roboter sollen ab dem morgigen Samstag auf der Architekturbiennale in Venedig gezeigt werden.

Die Roboter, die im interdispiplinären Senseable Lab des MIT entwickelt worden sind, sind recht einfach aufgebaut: Solarzellen versorgen einen Elektromotor mit Strom, der wiederum einen breiten, flachen Riemen antreibt, der im Wasser liegt. Dieser Riemen treibt nicht nur den schwimmenden Roboter vorwärts, sondern fischt auch Kohlenwasserstoffe aus dem Wasser, weil er mit einem ebenfalls am MIT entwickelten „Nano-Papier“ beschichtet ist: Das Material, das laut MIT aus ineinander verfilzten Nanofasern aus Kaliummanganoxid besteht, nimmt das Öl sehr leicht auf und gibt es beim Erhitzen wieder ab. Das vom Öl befreite Material rotiert dann sofort wieder weiter und nimmt erneut Öl auf. Konstruktionsbedingt liegt die Maschine zudem sehr tief im Wasser und kann sich dem Wellengang anpassen.

Der Plan sieht vor, miteinander kommunizierende Schwärme einzusetzen, die autonom, unter Befolgung einfacher Schwarmregeln, größere Meeresgebiete säubern sollen. In etwas einem Jahr könnten die Maschinen, die bislang nur in Flüssen getestet worden sind, auch auf hoher See eingesetzt werden, meint Projektleiter Assaf Biderman. (wst)