SAPs Datenbanken in Deutschland besonders gefragt
Der Geschäftsbereich Datenbanken hat bei SAP noch deutliches Wachstumspotenzial. In Deutschland, wo der Hersteller rund 14 Prozent aller Umsätze erzielt, stoßen die Datenbankprodukte offensichtlich auf besonders reges Interesse.
SAPs neue Datenbanktechnologie ist vor allem im deutschen Markt sehr gefragt. "Die Adaption unserer Kunde im deutschen Markt ist sehr, sehr positiv", sagte Deutschlandchef Harry Thomsen am Mittwoch in Walldorf bei einer Parallelveranstaltung zur jährlichen Kundenmesse in den USA. Zahlen wollte Thomsen nicht nennen. Die positive Reaktion im Heimatmarkt sei jedoch ein wichtiges Signal. SAP machte zuletzt rund 14 Prozent seiner Produktumsätze in Deutschland.
Vor gut einer Woche hatte SAP angekündigt, seine Datenbanktechnologie Hana auch als Plattform zur Miete auf eigenen Servern anzubieten. Mehrere deutsche Kunden hätten bereits Interesse angemeldet, sagte Thomsen. Bislang seien aber noch keine Verträge abgeschlossen worden, denn die Preise stünden noch nicht fest.
Die Datenbank Hana gehört neben Software für mobile Geräte wie Handys und Tablets sowie Mietangeboten, sogenannter Cloud-Software, zu den wichtigsten Wachstumsbereichen von SAP. Mit der Datenbank, die sekundenschnelle Analysen ermöglicht, haben die deutschen offenbar weniger Probleme als mit der Cloud. Im Gegensatz zu den Kunden in den USA haben viele deutsche Firmen immer noch Vorbehalte, Software auf fremde Server auszulagern. "Der Markt ist offener", sagte Thomsen über den US-Markt mit Blick auf die Cloud. Inzwischen interessierten sich aber auch große deutsche Firmen für die Mietprodukte.
Mit seinem neuen Datenbankangebot dringt der Software-Hersteller in das Kerngeschäft seines Erzrivalen Oracle vor. Bislang sind die Umsätze mit Datenbanken aber noch klein. Nach 392 Millionen Euro im vergangenen Jahr will SAP in diesem Jahr zwischen 650 Millionen und 700 Millionen Euro mit Hana umsetzen. Der gesamte Jahresumsatz von SAP belief sich 2012 auf 16,2 Milliarden Euro. (map)