SSL Pulse protokolliert Sicherheit von Webseiten

Ein unabhängiges Projekt bereitet den sicherheitstechnischen Zustand der wichtigsten Websites im Netz grafisch auf. Das soll die Aufmerksamkeit von Entwicklern erhöhen und so zu sichereren SSL-Implementierungen führen.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Robert Lippert

Das Trustworthy Internet Movement, eine eigenen Angaben nach unabhängige und nicht profitorientierte Organisation rund um das Thema Internetsicherheit, hat mit SSL Pulse eine Website vorgestellt, die den aktuellen Stand in Sachen SSL-Implementierung von rund 200.000 der populärsten Websites weltweit (gemäß Alexa-Ranking) grafisch aufbereitet.

Nach einem ersten Durchlauf habe die Analyse der Daten ergeben, dass nur knapp 10 Prozent der geprüften Websites über (im Rahmen der erfassten Datenpunkte) wirklich sichere SSL-Implementierungen verfügen. Im Wesentlichen hätten die Tester zwei Problemfelder ausgemacht: Zum einen würde von vielen Seiten eine unsichere SSL-Neuverhandlung verwendet, und zum anderen seien viele Server anfällig für BEAST-Angriffe (spezielle Plaintext-Angriffe, benannt nach dem von Thai Duong und Juliano Rizzo vorgelegten Proof-of-Concept "Browser Exploit Against SSL/TLS", BEAST).

Das Problem mit der Neuverhandlung würde nach Ansicht von Experten kontinuierlich abnehmen, zumal man ihm mit einfachen Patches beikommen könnte. Sorgen machen den Testern vielmehr die für BEAST-Angriffe zugänglichen Schwachstellen, da diese sich nur über Konfigurationseinstellungen beheben ließen. Das erfordere jedoch einschlägiges Fachwissen, Zeit und generell das Wissen um die Schwachstelle – eine schnelle Lösung sei damit nicht in Sicht.

SSL Pulse soll künftig in regelmäßigen Abständen neue Daten erheben und damit die Entwicklung und Verbreitung sicherer SSL-Implementierungen dokumentieren. ()