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Schad-Software möglicherweise Mitverursacher bei Flugzeug-Absturz

Ulrich Hilgefort

Der zentrale Überwachungs-Computer der Spanair soll beim Absturz der Maschine nach Gran Canaria, die vor zwei Jahren abstürzte, von Trojanern befallen gewesen sein.

Beim Absturz der Spanair-Maschine JK 2022 vor zwei Jahren soll Schadsoftware nach Art eines Trojaners eine Rolle gespielt haben. Damals war die Maschine auf dem Weg nach Gran Canaria kurz nach dem Start auf dem Madrider Flughafen auf dem Boden aufgeschlagen; 154 der 172 Menschen an Bord kamen ums Leben. Es war seit über 25 Jahren das schlimmste Unglück in der Geschichte der spanischen Luftfahrt.

Nun meldet [1] die spanische Tageszeitung El Pais [2] in ihrer Ausgabe vom 20.8.2010, dass das zentrale Spanair-Sicherheitssystem – ein Rechner nicht genannter Bauart, der in der Spanair-Zentrale in Palma de Mallorca stand und der für die technische Überwachung der Flugzeuge eingesetzt wurde – von Trojanern verseucht gewesen sein soll. Der Rechner war so programmiert, dass er Alarm geben sollte, wenn drei ähnliche technische Probleme festgestellt wurden. Der Trojanerbefall habe das aber verhindert. Nach der Veröffentlichung hat der zuständige Untersuchungsrichter Juan David Perez angeordnet, dass die spanische Fluggesellschaft alle relevanten Daten herausgeben soll.

Fraglich ist vor allem, ob die Maschine überhaupt hätte starten dürfen; geprüft wird unter anderem, wie lange es dauerte, um die vom Computer ausgegebenen Warnungen auszuwerten -- sofern überhaupt aussagekräftige Fehlermeldungen angezeigt worden wären. Genau das könnte der Befall verhindert haben. (uh [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1063252

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.elpais.com/articulo/espana/ordenador/Spanair/anotaba/fallos/aviones/tenia/virus/elpepiesp/20100820elpepinac_11/Tes
[2] http://www.elpais.com/
[3] mailto:uh@ct.de