Schwache Konjunktur, schwaches PC-Geschäft: Dell kappt Prognose

Der PC-Hersteller konnte zwar den Gewinn um 63 Prozent steigern, ein nur schwaches Umsatzwachstum und eine gesenkte Geschäftsprognose ließen Dell aber an der Börse abstürzen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Der PC-Hersteller Dell bekommt einiges zu spüren: Das PC-Geschäft schwächelt, die US-Konjuktur lahmt, Apple ist auf dem Vormarsch – nicht nur mit dem iPad, das am klassischen PC-Geschäft knabbert, sondern auch mit seinen Mac-Rechnern. So konnte Dell den Umsatz in seinem zweiten Geschäftsquartal 2012 nur um 1 Prozent auf knapp 15,66 Milliarden Dollar steigern; zudem kappte der Konzern die Umsatzprognose. Das führte dazu, dass die Aktie nachbörslich um knapp 8 Prozent abrutschte – trotz eines dank geringerer Kosten um 63 Prozent auf 890 Millionen Dollar gestiegenen Quartalsgewinns.

Der größte Lichtblick im zweiten Quartal war das Geschäft mit Servern. Der Umsatz stieg hier um 9 Prozent auf 2,05 Milliarden Dollar. Der Dienstleistungsbereich, den Dell sich nach dem Beispiel von IBM oder Hewlett-Packard zulegte, um Schwankungen im reinen Computergeschäft abzufedern, wuchs um sechs Prozent auf 2,04 Milliarden Euro. Im PC-Verkauf, dem mit Abstand größten Geschäftsbereich, entwickelten sich die Umsätze allerdings ganz anders: Die Erlöse mit Desktop-Computern, mit denen Dell immer noch knapp ein Viertel seines Geschäfts macht, schrumpften um 3 Prozent auf 3,74 Milliarden Dollar. Bei Notebooks gab es ein mageres Plus von 1 Prozent auf 4,76 Milliarden Dollar.

Immerhin, die Umsätze mit kleinen und mittleren Firmen sind um 5 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar gestiegen. Die Umsätze mit großen Unternehmen und Privatkunden legten hingegen nur um jeweils 1  Prozent zu, das Geschäft mit der öffentlichen Hand sank um 3 Prozent. Dell selbst ist überzeugt, dass man mit der Veränderung des Geschäfts zu einem Produktportfolio mit höheren Margen vorankomme; daher werde man auch nachhaltig verbesserte Resultate erzielen. So erhöhte der Konzern auch die Prognose für das Wachstum des operativen Gewinns in seinem gesamten Geschäftsjahr 2012 von 12 bis 18 Prozent auf 17 bis 23 Prozent. Allerdings kappte Dell gleichzeitig die Prognose für das Umsatzwachstum von 5 bis 9 Prozent auf 1 bis 5 Prozent; im dritten Geschäftsquartal soll der Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal nicht weiter steigen. (jk)