Schwedische Netzfilter sollen unabhängig überprüft werden
Nach acht Jahren im Einsatz lässt der schwedische Netzbetreiber die Filterlisten der schwedischen Behörden von einer Universität untersuchen, für eine regelmäßige Prüfung wird noch einem geeigneten Partner gesucht.
Nach acht Jahren im Einsatz sollen die Netzfilterlisten der schwedischen Behörden endlich durch unabhängige Dritte überprüft werden. Das berichtete Patrik Hiselius, Lobbyist des Netzbetreibers Telia Sonera, beim European Dialogue on Internet Governance (EuroDIG) vergangene Woche in Stockholm.
Entgegen der Versicherung der Behörden habe "tatsächlich niemand diese Listen in den vergangenen Jahren überprüft“, erklärte Hiselius. Telia lasse derzeit die Filterlisten der vergangenen Jahre durch eine Universität untersuchen. Für eine regelmäßige Prüfung suche man aber noch nach einer geeigneten Institution oder Organisation, sagte Hiselius.
Der niederländische Jurist Douwe Korff unterstrich mehrfach die Dringlichkeit, saubere Verfahren mit Einspruchsrechten vorzusehen. Katarzyna Szymielewicz vom EDRI-Mitglied Panoptykon-Stiftung verwies auf zahlreiche Fälle der Sperrung von Seiten, die nichts mit Kinderpornographie zu tun gehabt haben sollen.
Das Thema Kinderpornographie im Netz dominierte eine EuroDIG-Sitzung zum Thema Public-Private Partnership im Bereich Cybercrime und auch einen Teil der von EU-Kommissarin Neelie Kroes bestrittenen Auftaktsitzung. (vbr)