Schweizer Kabelnetzbetreiber verzichtet auf Grundverschlüsselung

Mit UPC Cablecom verzichtet der größte Schweizer Kabelanbieter ab 2013 auf die Verschlüsselung der TV-Grundversorgung und speist zahlreiche Programme inklusive HD-Sender frei empfangbar ein.

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Von
  • Tom Sperlich

Der größte Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom verzichtet künftig auf die Verschlüsselung seines digitalen TV-Grundangebots. Ab 1. Januar 2013 werden die 55 wichtigsten TV-Programme inklusive HD-Sender unverschlüsselt eingespeist und damit ohne Zusatzgeräte zu empfangen sein. Wo heute aus der Wandbuchse noch analoge Signale empfangen werden, ist zukünftig Digitales drin. Damit stellt UPC Cablecom auf einen Schlag 1,8 Millionen angeschlossenen Haushalte auf digitales Fernsehen um. Darüber hinaus erweitert UPC Cablecom die Bandbreite des kostenlosen Internetzugangs für alle Kabelabonnenten von bisher 300 kbit/s auf 2 Mbit/s.

Zum Empfang des digitalen Angebots ist ein Fernsehgerät mit integriertem DVB-C Empfänger erforderlich. Fernseher ohne Digitalempfänger können ab Januar 2013 mittels eines kostenlosen Umwandlers von UPC Cablecom gleichwohl die digitale Senderpalette empfangen. Zusatzgeräte wie eine Set-Top-Box oder ein CI-Plus-Modul sind künftig nur noch für die erweiterten Angebote von UPC Cablecom notwendig. Wie ein Sprecher von UPC Cablecom gegenüber heise online bestätigte, werden mit dem neuen unverschlüsselten Bouquet künftig auch digitale Aufnahmen auf Hardware eigener Wahl möglich und die Kunden damit nicht mehr von der hauseigenen Set-top-Box mit Recorder ("HD Mediabox Recorder") abhängig.

Das aktuelle digitale Basisangebot für 4 Franken im Monat wird von 55 auf 70 Programme ausgebaut. Das bisherige analoge Grundangebot mit 36 Sendern behält UPC Cablecom bis auf Weiteres bei. Eine weitere Reduktion des analogen Senderangebots sei aber absehbar, heißt es beim Netzbetreiber. Dank des kostenlosen Umwandlers würde jedoch sichergestellt, dass eine solche Anpassung ohne Komforteinbußen und ohne Zusatzkosten für die Kunden passiere.

Insgesamt erhöhen sich die monatlichen Kosten für das Kabel-TV- Grundangebot geringfügig auf zunächst 28,40 Franken (23,50 Euro) und ab 2014 auf 29,05 Franken (24 Euro). Die neuen Konditionen wurden im Rahmen einer Vereinbarung mit dem sogenannten schweizerischen Preisüberwacher festgelegt, welche die Ende 2012 auslaufende Regelung ablösen wird. (vbr)