Science-Fiction aus dem Labor

Science-Fiction-Klassiker gelten als Propheten des technologischen Wandels. Dabei läuft es meist genau andersherum: Die Ideen gelangen von den Labors in die Filmstudios.

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Von
  • Jens Lubbadeh

Das hätte sich Stanley Kubrick sicher nie träumen lassen, dass er mal als Pate des iPad herhalten müsste. Tatsächlich aber wollte Samsung eine Szene aus seinem Science-Fiction-Klassiker "2001 – Odyssee im Weltall" als Beweismittel im Patentstreit zwischen Apple und Samsung um das Design des iPads anführen. "2001" zeigt übrigens auch Videotelefonie, die wir mittlerweile dank Skype oder Facetime ebenfalls nutzen.

Besitzen Science-Fiction-Regisseure also – trotz aller Fehltritte – prophetische Gaben? Nein, meist holen sie sich Rat bei Wissenschaftlern, wie Technology Review in seiner neuen Ausgabe06/2013 berichtet (hier online bestellbar). Die Wissenschaft hat sich längst darauf eingestellt: In USA hat die National Academy of Sciences im Jahr 2008 eigens den "Science & Entertainment Exchange" ins Leben gerufen, um Hollywood wissenschaftlich zu beraten. In Deutschland begann quasi zeitgleich ein Projekt namens MINTiFF an der TU Berlin. "Wir haben zahlreiche Anfragen von Autoren, die Ideen haben und nach beratenden Wissenschaftlern suchen", sagt Projektmitarbeiter Christoph Falkenroth.

Von dieser Kooperation profitieren beide Seiten: Die Science-Fiction-Filme werden realistischer, weil wissenschaftlich korrekter. Und die Forscher wiederum können auf diesem Weg gesellschaftliche Akzeptanz für ihre Projekte schaffen.

Mehr zum Thema in Technology Review 06/2013

(jlu)