Siemens: Schaltwerk Berlin “weitgehend” ohne Stellenabbau
Aufatmen für viele Beschäftigte im Berliner Siemens-Schaltwerk: Ganz so schlimm wie befürchtet kommt es voraussichtlich nicht. Für die Kollegen im Gasturbinenwerk bleibt die Lage dagegen ungewiss.
Der Stellenabbau bei Siemens in Berlin fällt vermutlich nicht so massiv aus wie von Arbeitnehmerseite befürchtet. Im Schaltwerk werde der notwendige Umbau "weitgehend" ohne Arbeitsplatz-Kürzungen angegangen, verlautete am Montag aus Unternehmenskreisen. Als Grund wurden bevorstehende Großaufträge genannt. Darüber habe das Management am Freitag den Wirtschaftsausschuss des Konzerns informiert.
Kostensenkungen
Ein Siemenssprecher wollte sich dazu nicht äußern. Die Industriegewerkschaft Metall hatte im Juni mitgeteilt, 600 der 2700 Arbeitsplätze im Schaltwerk stünden auf dem Prüfstand. Nun sollen die Kosten durch andere Maßnahmen gesenkt werden, etwa verbesserte Abläufe in Herstellung und Logistik.
Keine Entwarnung gibt es bislang für die Beschäftigten im Gasturbinenwerk. Dort stehen nach Gewerkschaftsangaben 800 von 3800 Arbeitsplätzen auf dem Spiel. Insgesamt beschäftigt Siemens an seinem weltweit größten Produktionsstandort in Berlin rund 12.000 Menschen.
5100 Jobs weniger
Hintergrund des geplanten Stellenabbaus bei Siemens sind nach Konzernangaben Schwierigkeiten auf dem Markt für große Turbinen. Allein in Deutschland sollen insgesamt 5100 Arbeitsplätze wegfallen. Zu einzelnen Standorten hat sich der Konzern noch nicht geäußert. (vbr)