Siemens auf Rekordkurs

Nach einem Quartal mit lebhafter Nachfrage peilt der Konzern im laufenden Geschäftsjahr in seinen drei Kerngeschäftsfeldern Industrie, Energie und Gesundheit nun laut Mitteilung ein Ergebnis "deutlich" über dem Rekordwert des Vorjahres von 7,5 Milliarden Euro an.

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Von
  • dpa

Der Technologiekonzern Siemens ist nach kräftigen Auftrags- und Ergebniszuwächsen auf Rekordkurs. Dank der lebhaften Nachfrage aus Ländern wie den USA, Deutschland und China legten Bestellungen und Umsatz im dritten Quartal erstmals seit sieben Quartalen im Jahresvergleich wieder zu. Im laufenden Geschäftsjahr, das für Siemens Ende September abläuft, peilt der Konzern in seinen drei Kerngeschäftsfeldern Industrie, Energie und Gesundheit nun laut Mitteilung (PDF-Datei) ein Ergebnis "deutlich" über dem Rekordwert des Vorjahres von 7,5 Milliarden Euro an.

Bisher wollte der Konzern lediglich besser abschneiden als vor Jahresfrist, hat aber in den ersten neun Monaten bereits 6,7 Milliarden Euro eingefahren. Beim Umsatz von 76,7 Milliarden Euro bleibt Siemens bei seiner bisherigen Prognose und stellt sich weiter auf ein Minus im mittleren einstelligen Prozentbereich ein.

Im dritten Quartal stiegen die Auftragseingänge des Konzerns im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 20,87 Milliarden Euro. Die kräftigsten Zuwächse gab es im Industriesektor, der ein Drittel mehr Bestellungen in die Bücher nahm.

Im Energiegeschäft profitierte Siemens vor allem von der lebhaften Nachfrage nach Windkraftanlagen. Insgesamt verbuchte der Bereich erneuerbare Energien mit knapp 2,3 Milliarden Euro den höchsten Auftragseingang des Konzerns. Einzig im fossilen Kraftwerksgeschäft gingen die Bestellungen zwischen April und Juni zurück.

Der Umsatz stieg im dritten Quartal um vier Prozent auf 19,17 Milliarden Euro. In den drei Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit schnellte das Ergebnis um 40 Prozent in die Höhe auf den Rekordwert von 2,33 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,44 (Vorjahr: 1,32) Milliarden Euro.

Sein Umsatzziel für das Umweltportfolio wird Siemens derweil früher erreichen als bisher gedacht. Die angepeilten 25 Milliarden Euro werde der Konzern schon im laufenden Geschäftsjahr und damit ein Jahr früher als geplant schaffen, sagte Löscher.

Im vergangenen Jahr hatte Siemens mit umweltfreundlicher Technik 23 Milliarden Euro erlöst. Neue Ziele für das Umweltportfolio will Löscher in dem für Herbst angekündigten neuen Unternehmensprogramm ausgegeben. Bis 2020 rechnet der Siemens-Chef mit einem jährlichen Wachstum für den Markt mit "grüner Technik" von 6 Prozent auf ein Volumen von dann mehr als drei Billionen Euro.

Mit den Zahlen lag der Konzern teils deutlich über den Schätzungen von Analysten. "Siemens hat im dritten Quartal weiter an Fahrt gewonnen", sagte Löscher. "Solche Zuwachsraten beim Auftragseingang gab es zuletzt 2008." (anw)