Sky Deutschland macht etwas weniger Minus
Sky Deutschland überrascht wieder mit besseren Zahlen. Zwar schreibt der Bezahlsender netto weiter Verluste. Doch das Minus schrumpft, dank vieler neuer Kunden. Der Plan von Konzernchef Sullivan könnte aufgehen.
Sky Deutschland verdient ein bisschen Geld. Der seit Jahren defizitäre Bezahlsender hat zum zweiten Mal in Folge einen operativen Gewinn eingefahren. Zwar steht nach Steuern und Zinsen auch im dritten Quartal (PDF-Datei) noch immer ein Verlust. Doch das Minus wird kleiner, die Zahl der Kunden hingegen stetig größer. Der Weg zu wirklichen schwarzen Zahlen ist für Vorstandschef Brian Sullivan allerdings noch weit.
Vor Steuern und Zinsen verbuchte Sky im vorletzten Jahresviertel ein kleines Plus von 100 000 Euro. Einen großen Sprung machte der Umsatz: Er kletterte im Vergleich Vorjahresquartal um fast 17 Prozent auf gut 331 Millionen Euro. Das Minus beim Nettogewinn fiel mit 16,5 Millionen Euro um 65 Prozent kleiner aus als vor einem Jahr. Und Deutschland biete nach wie vor viele Möglichkeiten für weiteres Wachstum, sagte Sullivan am Mittwoch bei Vorlage der Zahlen in München.
An der Börse machte die Aktie am Vormittag einen Satz von über 6 Prozent und notiert derzeit bei 3,57 Euro. Dabei sah es für Pay-TV in Deutschland lange trist aus. Doch seit seinem Antritt 2010 trimmt Sullivan Sky auf Wachstum. Der Manager baute Angebot und Service aus, setzt auf HD-Fernsehen und erkämpfte mit viel Geld die Bundesligarechte. Um dabei mithalten zu können, hatte zuvor der von Medienzar Rupert Murdoch kontrollierte Großaktionär News Corporation hunderte Millionen in den Konzern gepumpt.
Sky lockt: Netto wuchs die Zahl der Abos zwischen Juli und September um 80 000. Damit zählt der Sender nun rund 3,2 Millionen Kunden. Und etliche sind offenbar bereit, für ein breiteres Angebot mehr zu zahlen. Der Umsatz pro Kunde stieg im dritten Quartal um 1,28 Euro auf 32,22 Euro. Seit Januar wuchsen die Erlöse insgesamt um 18 Prozent auf 976 Millionen Euro. Beim Nettogewinn fuhr Sky in den ersten neun Monaten aber noch immer gut 103 Millionen Euro Miese ein.
Seine Ziele bekräftigte Sullivan am Mittwoch nochmals. 2013 soll Sky vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen Geld verdienen. Wann auch Reingewinn übrig bleibt, lässt Sky weiter offen. Ebenso offen sind die Gespräche mit der Deutschen Telekom. Sky hatte die Bonner im Rennen um die Übertragungsrechte für die Bundesliga nicht nur ausgestochen, sondern ihnen auch die Rechte für das internetbasierte Fernsehen (IPTV) abgejagt. Inzwischen reden beide Unternehmen über eine Zusammenarbeit.
Während Sky zusätzliche Einnahmen gut gebrauchen könnte, hofft die Telekom, dank Sky auch weiter Bundesliga auf der eigenen Plattform T-Home anbieten zu können. Doch eine rasche Einigung scheint nicht in Sicht. Die Gespräche seien noch in einem "frühen Stadium", sagte Sullivan und betonte, dass Sky keinen Druck verspüre. (axk)