Sozialer Graph aus Smartphone-Daten

Die Android-Anwendung Aro analysiert Anruflisten, SMS und E-Mail, um ein Beziehungsnetz zu knüpfen.

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Facebook möchte seine Nutzer dazu animieren, alle Menschen, die sie kennen, zu "Freunden" zu erklären, um dann über diesen sogenannten sozialen Graphen Dienste (und Werbung) vermarkten zu können. Noch nicht erfasst werden allerdings Personen, die über andere Kommunikationswege erreicht werden – Telefonate beispielsweise oder Textbotschaften und E-Mails, die nicht über die Plattform abgewickelt werden.

Viele dieser persönlichen Kontakte laufen mittlerweile über ein einzelnes Gerät: das Smartphone. Eine neue Anwendung für Android will die dort aufgebauten Beziehungsnetze nun anzapfen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das Aro genannte Programm verdaut alles, was auf einem Handy passiert – von E-Mails bis hin zu Anrufprotokollen. Die App ermittelt automatisch alle Kontakte und kann dabei Interaktionsmuster über verschiedene Kommunikationswege errechnen.

Aro befindet sich derzeit in einer geschlossenen Betaphase und ist nur für Android-Handys verfügbar. Eine iPhone-Version sei jedoch in Arbeit, sagt die Firma. Einmal installiert, fragt die Software, ob sie Zugriff auf E-Mail- und Kalender-Accounts, auf Anrufliste, Kontakte und gespeicherte Textnachrichten haben darf. Anschließend scannt sie diese Datenbasis nach sozialen Verbindungen und speichert eine Übersicht in Form eines Beziehungsnetzes auf einem firmeneigenen Server. Der Nutzer erhält über Aro dann verschiedene Werkzeuge an die Hand, mit denen er das eigene Netzwerk anzapfen kann – etwa bei der Übertragung von Daten aus einer E-Mail zur Erstellung eines Kontaktes oder eines Kalendereintrags.

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(bsc)