Stallman: Android ist keine freie Software

In einem Artikel im Guardian argumentiert der GrĂĽnder der Free Software Foundation, entscheidend sei die Frage, inwieweit Android die Freiheit der Anwender respektiere und dem Anwender die Kontrolle ĂĽber das System gebe,

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Richard M. Stallman, Vordenker der Free Software Foundation

FĂĽr Richard Stallman, GrĂĽnder der Free Software Foundation, ist Android keine freie Software. In einem Artikel im Guardian argumentiert der Freie-Software-Vordenker, entscheidend sei die Frage, inwieweit Android die Freiheit der Anwender respektiere und dem Anwender die Kontrolle ĂĽber das System gebe,

Laut Stallman enthält bereits der GPL-lizenzierte Linux-Kernel in Android nicht-freie Firmware; auch an anderen Stellen in dem von Google entwickelten Android-System finde sich proprietäre Software. Zwar habe Google die Quellen der Android-Versionen 1 und 2 als freie Software unter der Apache-2-Lizenz veröffentlicht; aber dieser Code reiche nicht aus, um damit ein Gerät zu betreiben.

Den Quellcode von Android 3.0 und 3.1 habe Google – abgesehen vom Linux-Kernel – noch gar nicht veröffentlicht. Das ist rechtlich in Ordnung – anders als die GPL erzwingt die Apache-Lizenz keine Offenlegung der Quelltexte –, man müsse sich aber fragen, ob Google Android zu einem komplett proprietären System machen wolle.

Der entscheidende Punkt bei freier Software, betont Stallman, sei die Kontrolle durch den Anwender. Bei den meisten Android-Geräten könne die Firmware wesentliche Funktionen des Geräts ohne Wissen des Anwenders steuern – teilweise so weit, dass sie die installierte Software übersteuere. Es gebe Geräte, die die Installation beliebiger Software oder selbst gebauter Android-Versionen verhindern.

Android-Geräte, resümiert Stallman, seien zwar ein wichtiger Schritt hin zu freien Smartphones, die komplett unter der Kontrolle des Anwenders stehen, aber bis dorthin sei es noch ein weiter Weg. Auch wenn derzeitige Android-Geräte weniger schlimm seien als Smartphones von Apple oder mit Windows: Auch von ihnen könne man nicht sagen, dass sie die Freiheit der Anwender respektieren. (odi)