Stallman gegen MySQL-Ăśbernahme durch Oracle
FSF-Präsident Richard Stallman und zwei weitere Organisationen empfehlen der EU, Oracle die Übernahme von MySQL zusammen mit Sun nicht zu erlauben.
Nach MySQL-Gründer Monty Widenius haben jetzt auch Richard Stallman, Präsident der Free Software Foundation, sowie die beiden Non-Profit-Organisationen Knowledge Ecology International (KEI) und Open Rights Group (ORG) die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes aufgefordert, die Übernahme von MySQL durch Oracle nicht zu genehmigen. In einem gemeinsamen offenen Brief argumentieren sie, dass durch die Übernahme der Wettbewerb im Datenbankmarkt eingeschränkt würde.
Schon jetzt, betonen die Unterzeichner, würde MySQL in vielen Marktsegmenten Druck auf Oracle ausüben. Es sei daher zu erwarten, dass der Datenbankriese die Weiterentwicklung von MySQL zugunsten der eigenen proprietären Datenbank einschränken würde.
Das beispielsweise von Marten Mickos, ehemaliger CEO von MySQL AB, vorgebrachte Argument, dass in diesem Fall sehr schnell ein MySQL-Fork entstehen würde, lassen sie so nicht gelten: Zum einen entfalle bei einem solchen Fork die Möglichkeit des Dual Licensing, da nur der Besitzer des Copyrights die Datenbank anders als unter GPL lizenzieren kann. Oracle wiederum sei nicht verpflichtet, die Einnahmen aus kommerziellen Lizenzen zur Weiterentwicklung von MySQL zu nutzen und stehe vor einem offensichtlichen Interessenkonflikt, wenn das Unternehmen eine freie Alternative zu der eigenen proprietären Datenbank weiterentwickelt. Bislang, heißt es in dem Brief, sei Oracle auffällig schweigsam gewesen, was seine Pläne mit MySQL angeht.
(odi)